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c Weihrerhof
Oberbozen

Hotel Weihrerhof – Urlaub fürs Ich am Bergsee

Der Weihrerhof liegt idyllisch am Wolfsgrubner Bergsee in Oberbozen. Dort setzen Manuela und Klaus Pichler voll auf die Natur und gleichzeitig auf glasklar messbare Nachhaltigkeitsziele. Warum die Schonung von Ressourcen kein Schamanenwissen ist, und was das alles mit den 40 Blackboxes im Kuhstall zu tun hat, erlebst du beim Urlaub in Südtirol. 

Robert Kropf

Dieses Fleckchen Südtirol fühlt sich ein bisschen an wie in einem James-Bond-Movie: Die Kamera schwenkt über den Wolfsgrubner Moorsee. Die Sonne blinzelt zwischen Waldbäumen durch. Ein Vogel singt. Das rote Ruderboot vom Hotel Weihrerhof schlägt rhythmisch an den Steg an. Ruhe. Natur pur. Bis die Geräusche aus dem alten Stadl am Bergsee ins Ohr dringen.

High Tech im Kuhstall

Schnitt in den Stadl. Da stehen vier riesige Glasvitrinen, voll mit blinkenden Lampen und Kabeln. Ein großer Schaltkasten. 40 Blackboxes, die aussehen wie ein High-Tech-Computer. Künstliche Intelligenz statt Kuhmist. Die Tür geht auf. Ein gut gekleideter Mann geht ans Schaltpult. Nein, es ist nicht James Bond. Es ist der Klaus Pichler, der Mann hinter dem Weihrerhof in Oberbozen. Wir sind auch nicht in der Südtiroler Außenstelle des britischen Geheimdienstes, sondern in der Energie-Schaltzentrale des 23-Zimmer-Hotels auf dem Ritten.

Manuela und Klaus Pichler –
Hotel Weihrerhof

Warum Klaus und Manuela Pichler Nachhaltigkeit als Schulfach fordern, wie sie das Leben ihrer Gäste vereinfachen und wo im Hotel sie am meisten Ressourcen sparen,  liest du im Interview mit den beiden Eigentümern des Weihrerhof in Oberbozen, Südtirol.

Naturhotel am Wolfgrubner Moorsee

Fangen wir von vorne an: Die Reise in den Weihrerhof beginnt an der Talstation der Bergbahn in Bozen. 12 Minuten gondelt die Bahn hoch auf den Ritten. Die Südtiroler Weingärten ziehen unter dir vorbei, Panoramablick auf Bozen. Bei der Bergstation ist er wieder da, der Klaus. „Immer mehr Gäste nutzen diese Art der Entschleunigung“, erzählt er. „Wir oder der oft auch der Seniorchef holen die Gäste ab, und kümmern uns ums Gepäck. Die Gondel fährt ja alle drei Minuten“.  

Im Hotel stechen einige Dinge sofort ins Auge: Die große Bibliothek. Das viele Holz. Lärche, Fichte, Kastanie. Der beruhigende Geruch von Zirbe. Die großen Fenster zum See. Die wohltuende Aufgeräumtheit am Urlaubsort. Das ist sehr viel Platz für maximal 50 Gäste. Kein Chi Chi. „Wenn das Auge zur Ruhe kommt, schaltet auch der Geist zwei Gänge runter“, sagt Manuela Pichler. Urlaub fürs Ich nennt sie das. Ein besonderer Platz dafür ist das Bootshaus am See. Ein offenes Wohnzimmer mit Blick auf den See und den Steg. Wie ein Cocoon samt Lammfell und gemütlichen Liegen. Zum Luftschlösser bauen und See schauen.

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Hotel Weihrerhof
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Hotel Weihrerhof
Hotel mit messbaren Nachhaltigkeits-Zielen

Seit 2005 führen die beiden das Haus gemeinsam. Er ist ein Gasthauskind. Sie war im früheren Leben Bilanzbuchhalterin. Er der Mann, der die großen Ideen und Visionen anschiebt. Sie die Frau, die die Zahlen im Griff hat. Er ist ein Technik-Freak. Sie plant die Details. „Mir reichen oft 80 Prozent, bei Manuela geht unter 100 Prozent Perfektion nichts“, sagt er. Beide beschäftigen sich seit Jahren intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit im eigenen Umfeld. Beide sind überzeugt, dass der gute Umgang mit den Ressourcen der Natur nicht nur ein Bauchgefühl ist, sondern klare Planung mit Zahlen, Fakten und Zielen braucht. „Wenn du deine Nachhaltigkeitsziele nicht mit Zahlen misst, kannst du auch nicht nachvollziehen, ob du nachhaltiger geworden bist“, sind sich beide einig.

5 Sinne Check

Fühlen

kühles Bergseewasser

Riechen

Zirbenholz im Zimmer

Schmecken

Oma Zillis frischer Kuchen

Hören

Bäume im Wind

Sehen

große Bibliothek in der Lobby

Urlaub am Wasser

Eislaufen, Schwimmen, Paddeln, Rudern am See vor der Nase, Kneippen im Bach im Garten oder eine Runde im Indoor-Pool drehen - im Weihrerhof urlaubst du am Wasser. Umso wichtiger ist Klaus der bewusste Umgang damit, denn „am Ritten war Wasser schon immer ein knappes Gut. Wir drehen an ganz vielen kleine Stellschrauben, um Wasser zu sparen.“  2021 lag der Durchschnittsverbrauch pro Gast und Nacht im Weihrerhof bei 190 Liter Wasser. Zum Vergleich: In der 4*-Hotellerie liegt dieser Wert bei 350 bis 450 Liter. „Wir sensibilisieren die Gäste mit eingebauten Wassersparern in jedem Zimmer, Doppeltaster am WC, die Vermeidung eines täglichen Handtuch- und Bettwäschewechsels“. Über die Teilnahme an der weltweiten Initiative „Refill My Bottle“ setzen sich die Pichlers dafür ein, Trinkwasser in Plastikflaschen zu reduzieren. Eine eigene App zeigt an, wo überall Trinkflaschen kostenlos und unkompliziert aufgefüllt werden können.

„Ein großer Anteil des Wasserverbrauchs in der Hotellerie geht auf Rechnung der Zimmerreinigung. Deshalb sind auf Trockendampf umgestiegen“, erklärt Manuela. Ziel 2023: Außer Waschpulver und Geschirrspülmittel keine weiteren Reinigungsmittel einzukaufen.

Mission Emission im Weihrerhof

2020, mit der Corona-Krise, begann ein neuer Change Prozess bei Manuela und Klaus Pichler. Die Mission Emission wurde gestartet. „Eine von ,turn to zero' zertifizierte Betriebsanalyse ergab, dass wir 2021 ein CO2-Ausstoß von 205 Tonnen produziert haben. Für Klaus war besonders lehrreich, dass er auch alle Emissionen, die durch die Verpflegung und durch die Anfahrten von Lieferanten, Mitarbeiterinnen und Gäste entstehen, mitrechnen muss. Überall Potenzial für die weitere Reduktion dieses Ausstoßes in den nächsten Jahren – mit energieoptimierten Geräten, Nachrüstungen mit dreifach verglasten Fenstern, Anpassung der Betriebszeiten im Wellnessbereich. Entstehenden Emissionen gehen sie mit der Unterstützung von Projekten zum Klimaschutz entgegen. „Das ist richtig viel Geld, das tut auch weh“, sagt Klaus. Aber: „Wenn‘s nicht weh tut, gibt’s keine Veränderung“, fügt Manuela hinzu.

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Der Weihrerhof ist ein change maker Hotel, weil...

...Manuela und Klaus Pichler beides schaffen: Sie leben Ressourcenschonung mit Herz, Hirn und Hausverstand und schaffen glasklar messbare Nachhaltigkeitsziele. Wachsen heißt für die beiden, persönlich zu wachsen, nicht nur nach betrieblichen Kennzahlen. Der Weihrerhof ist ein Beispiel dafür, wie man ein Hotel mit Bauchgefühl und Exceltabellen nachhaltig macht.

Die Küche – regional und oft vegetarisch

Das Motto der Küche lautet: Warum in die Ferne schweifen? Das Gute liegt beim Weihrerhof vor der Haustür, lokaler Einkauf ist ein Muss: die Eier vom Buchhütterhof, Salate von den Miglerhexn, Mehl und Kartoffeln vom Stafflerhof, Fleisch von der Metzgerei Weissensteiner, Speck von Elmar Pechlaner und Eis von Venostes und Kräuter aus dem eigenen Garten. Auch die GroßlieferantInnen kommen aus der Region. Bei den Getränken servieren die Pichlers Südtiroler Produkte oder stellen sie im besten Fall sogar selbst her. Auf der Weinkarte finden sich ausschließlich Weine aus Südtirol. Das Mineralwasser kommt aus der eigenen Wasser-Schankanlage ganz ohne lange Transportwege.

2022 wurde die Speisekarte vollständig überarbeitet, es gibt jetzt mehr vegetarische Speisen, weniger Fleisch und Fisch. Das Feedback der Gäste sei sensationell. „95 Prozent unserer Gäste wollen dieses Immer-alles gar nicht mehr. Sie sehen das auch nicht als Verzicht, sondern als klare Wertehaltung, dass wir all diesen Luxus nicht brauchen.“ Nachdem der Lebensmitteleinkauf im Weihrerhof Chefsache ist, hinterfragt Klaus auch die Herkunft von Produkten kritisch. "Wir bieten keinen Lachs mehr an und haben den Bioanteil erhöht.“  Auch Müllvermeidung beschäftigt die Küche. Um Plastik- und Verpackungsmüll zu reduzieren, verwendet der Weihrerhof seit 2022 nur noch biologisch abbaubare Küchenfolie und Vakuumbeutel, wenn eine Lagerung in Mehrwegbehältern nicht möglich ist. Schon der Einkauf erfolgt idealerweise verpackungsfrei oder in Großgebinden.

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Hotel Weihrerhof
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Zimmer Koben
Hotel Weihrerhof
Biokosmetik im Spa

Im Weihrerhof SeaSpa auf 1200 Meter entspannst du direkt am Wasser, Klaus sagt auch "laxn" dazu.  Hier wirst du mit der eigenen Bio-Kosmetik-Linie „BergSea by Weihrerhof“ (hergestellt mit Wolfsgrubner Seewasser) verwöhnt. Nachfüllbar und komplett verpackungslos in Südtirol produziert, denn Recycling ist ebenfalls ein wichtiger Faktor in der Klimabilanz. Bei der Berechnung zeigte sich übrigens, dass unbeschichtete Einwegbecher aus Papier im Spa besser abschneiden als Mehrwegbecher, die mindestens 50 Mal verwendet werden müssen, um den Ressourcenverbrauch überhaupt positiv zu beeinflussen. Alle restlichen Papierartikel sind Ecolabel zertifiziert, recycelt und wenn möglich CO2 neutral sowie ohne Chlor gebleicht.

Kraftorte am Wolfsgruber See

Auch energetisch holt der Weihrerhof seine Gäste ab. Nicht esoterisch, nichts soll aufgezwungen werden. Klaus Pichler will die Energieorte, die sich rund um den Wolfsgruber See verteilen, lediglich „anbieten“. Wenn man am ersten Morgen beim Frühstückstisch sitzt, liegt darauf eine Broschüre, unkommentiert. „Orte zum Sein“ steht auf dem Cover, darin erklärt die Familie Pichler ihr Kraftorte-Projekt: Keine andere Gegend des Eisacktales ist so dicht mit Ausgrabungen von Urzeitsiedlungen übersät wie der Süd- und Ostabhang des Ritten. Rund um den See verteilen sich unzählige archäologische Funde. Viele erzählen von einer keltischen Besiedelung, einige davon sind mehr als 10.000 Jahre alt. „Diese Orte, waren für mich immer schon Kraftspender“, so Klaus Pichler. „Wenn ich Ruhe gebraucht habe, bin ich hier her gekommen, dann ging es mir wieder gut“. In den letzten Jahren haben sich die beiden Gastgeber näher mit der Geschichte dieser Orte befasst. Nicht nur mit ihrer keltischen Vergangenheit, auch mit der besonderen Energie, die an diesen Plätzen herrscht. „Wir haben das Areal energetisch aufarbeiten lassen. Die Energiewerte, die man an manchen Orten rund um den See messen kann – man nennt sie auch Bovis-Einheiten – sind mit teils über 12.000 extrem hoch. Hier gibt es also eine Art spirituelle Zusatzenergie, der Mensch kann sich hier besonders gut aufladen“, so Pichler. Zusätzlich zur Broschüre, die auch Meditationen und Übungen beinhaltet, haben die Pichlers einen Podcast zu den Kraftplätzen ins Leben gerufen. Um das Erlebnis für die Gäste noch intensiver zu gestalten.

Energieautark dank High-Tech-Batterienspeicher

Zurück in den Hollywood-Stadl: Die blinkenden Kästen sind das Energy Storage System des Weihrerhofes. Also der Batterienspeicher. Klaus Pichler steht mit leuchtenden Augen davor: „Seit zwei Jahren produzieren wir über das eigene Blockheizkraftwerk und die Photovoltaik am Dach des Stadl rund 45 Kilowattstunden Strom“. 2023 kommen noch neue Photovoltaik-Flächen dazu. Die Anlage ist laut dem Südtiroler Hersteller ein Pilotprojekt in Europa. Die intelligente Software „spricht“ mit allen Stromabnehmern im Haus und entscheidet autonom, wo der Strom optimal und vor allem sparend eingesetzt wird. Wird zu viel Strom produziert, speichert das Tool sie in den Batterien. Mal meldet sich der Pool und braucht Wärme, mal der Schnelllader für die Elektroautos. „Wir sind damit energieautark. Im Normalbetrieb können wir uns selbst über Wochen mit Strom versorgen. Wenn ein Stromausfall kommt, schaltet das System in 9 Millisekunden hoch. Also doch James Bond. Irgendwie.

Hier bekommst du jede Menge achtsame Tipps für Reisen –
und ein gutes Gefühl für deinen nächsten Urlaub. 

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Das sind die Stärken
des Weihrerhofs

Energie
Energie
Kreislaufwirtschaft
Kreislaufwirtschaft
Regionale Wertschöpfung
Regionale Wertschöpfung

Kontakt &
Buchungsanfragen

Familie Pichler
Wolfsgruben 22 
39054 Oberbozen/Ritten

Hotel Weihrerhof

23 Zimmer + Suiten

Preis ab € 139 pro Person/Tag inkl. Halbpension
Kinder ab € 60
inkl. Ritten Mobilitätscard für Bahn/Bus

Bootshaus Sauna
Frühstück auf der Seeinsel
Bestseller-Bibliothek
Daten-Detox
Badesee im Sommer
Eislaufen im Winter