Hotel Bergergut – Zweisamkeit im Mühlviertel
Viel Natur, wenig Action, kein Stress. Im romantisch-hügeligen Mühlviertel gestalten Eva-Maria Pürmayer und Haubenkoch Thomas Hofer einen Ort zum Mensch-Sein. Im Adults-Only Hotel Bergergut leben sie ihre Vision von Miteinander und Entschleunigung und teilen ihre Begeisterung für gute Produkte, Regionalität und ihre Liebe zu Mensch, Tier und Natur.
Es ist ein älteres Foto aus den Achzigern, schon rot-stichig, wie man es aus den eigenen Familienalben kennt. In der neu gestalteten Greißlerei im Adults Only Hotel Bergergut wirkt es seltsam aus der Zeit gefallen. Wo morgens frischgebackenes Brot, nachmittags süße Kuchen und jederzeit feines Selbstgemachtes zu finden ist, zeigt das Foto eine Klappliege, eine Familie, Kinder in bunten Badeanzügen, die um einen Teich im idyllischen Mühlviertel tollen. Im Hintergrund ein Haus, das Bergergut, kaum zu erkennen. Über die Jahre hat es sich ziemlich verändert. Von einer Landwirtschaft und Weberei im 18. Jahrhundert zu einer Pension für Sommerfrischler zum Kinderhotel und später zum Romantikhotel für Paare. Den Teich gibt es bis heute. Was noch geblieben ist? Das Glück. Das Glück, das die Menschen auf dem Bild empfinden, weil sie gemeinsam eine schöne Zeit haben. Eines der Kinder auf dem Bild ist Eva-Maria Pürmayer, die das Hotel heute mit ihrem Partner, dem Haubenkoch Thomas Hofer führt. „Mit Menschen im Hier und Jetzt sein, den Moment genießen, auch für Andere etwas Gutes tun, darum geht es doch im Leben.“
Das Bergergut liegt im kleinen Ort Afiesl im oberösterreichischen Mühlviertel, umgeben von sanften Hügeln, auf denen Lein für die Textilbranche und Hopfen für die Bierbrauerei wächst. Hinter dem Hotel beginnt der Nationalpark Šumava, der Böhmerwald. Fuchs und Hase sagen sich hier gute Nacht. Vor dem Hotel blickst du auf grüne Wiesen – im Sommer gesprenkelt mit braunscheckigen Kühen. Klein, fein und persönlich soll es sein, maximal 36 „Zu-zweit-Reisende“ finden hier Platz. Eine moderne Photovoltaik-Anlage mit 75 kw Leistung liefert den Strom und soll demnächst ausgebaut werden. In dem Genießer- und Wellnesshotel mag man es natürlich und cosy. Die bevorzugten Materialien sind Leinen, Holz, Glas und Stein. Geheizt wird mit Holz der kleinen Forstwirte aus der Gegend. „Unser Hackschnitzelheizwerk hat mein Vater schon vor Jahren realisiert“, erzählt uns Eva-Maria. Es knistert aber auch drinnen. Wenn zwei Herzen abends in der Suite „Feuer & Flamme“ romantisch in der Design-Feuerschale schauen.
Erst im Juni wurde der Wellnessbereich erneuert. Mit dem Lieblingsbuch in den lichtdurchfluteten Ruheraum oder mit dem Lieblingsmensch in die heimelige Kuschelkoje? Was du im Bergergut findest, sind stille Momente der Entspannung, die verdiente Pause für sich und füreinander. Den Off-Knopf beim Stress, den On-Schalter beim Wohlfühlen. Der neue, ganzjährig beheizte Pool ist dank moderner Technik ressourcenschonender. Aber Eva-Maria ist realistisch: „Wellness ist nie nachhaltig – die hohen Energiekosten der Saunen, der Wasserverbrauch – da darf man sich nichts vormachen.“ In der Suite lacht dich die freistehende Badewanne zwar an, der Flat-TV stünde bereit, du aber schenkst dir Kräutertee ein oder gönnst dir ein Glas Sprudel und versinkst statt in Schaum oder Serien im Gespräch mit deinem Alter Ego.
Wasser sprudelt im Bergergut aus der eigenen Quelle. Im weichen Morgenlicht beobachten wir am Seerosenteich die Libellen im schillernden Regenbogen des Springbrunnens. „Wasser wird eine der wichtigsten Ressourcen werden, wir tun alles, um damit verantwortungsvoll umzugehen.“ Bewässert wird so wenig wie möglich. Mit Rechen und Scheibtruhe zieht Gärtnerin Paula durch das blühende Grün und freut sich über jeden Schmetterling im Flieder. Dazwischen sitzt eine dicke, steinerne Amor-Putte und wartet auf das Rotkehlchen, das seinen Lockenkopf als Lieblings-Ruheplatz auserkoren hat. „Romantik bedeutet für jeden etwas anderes,“ sagt Eva-Maria. Der Spaziergang oder die Radtour im duftenden Wald, Füße baumeln in der eisigen Mühl, ein schönes Essen oder gemeinsames Nichts-Tun in der Hägeliege im Hotelgarten. Mit einem Schmunzeln erzählt sie von Gästen, die Sorge hatten, gar nicht mehr „genug verliebt“ zu sein für einen Urlaub im Romantikhotel.
5 Sinne Check
Leinenstoffe
frischgebackenes Roggenbrot
Gourmetfrühstück im Bett
Naturteichgeplätscher
Liebesbriefe
„Wir können uns doch nicht Liebe auf die Fahnen schreiben und dann miteinander nicht gut umgehen!“ Eva-Maria Pürmayers Herz schlägt für das Miteinander. Von der Postlerin, über den Handwerker bis zur Reinigungskraft, die schon in der Pension ihrer Großeltern geputzt hat. Zwischenmenschliche Beziehungen und Menschlichkeit sind das, was zählt. Als Gast bist du Teil der Familie. Die Frauenquote im Bergergut ist hoch, faire Bezahlung und Rücksichtnahme auf die familiäre Situation selbstverständlich. Von 46 Mitarbeitenden sind derzeit elf Lehrlinge bei ihr in Ausbildung. „Junge Menschen auf ihrem Weg in die Zukunft zu begleiten, ist inspirierend und schärft auch den eigenen Blick auf aktuelle Themen.“ Privat beschäftigt sich die engagierte Hotelbetreiberin mit unterschiedlichen Philosophien, liest Bücher, besucht Seminare und Vorträge. Für die Pioneers of Change war sie Impulsgeberin in einem Kurs Women Re.Member für Frauen als Führungskräfte.
„Als Bub wollte ich Bauer, Bäcker oder Gärtner werden.“ Mit knapp vierzig hat Thomas Hofer drei Hauben erkocht und all seine Kindheitsträume verwirklicht: Mehrmals die Woche schaufelt er heiße Brotlaibe aus dem Holzofen, vor zwei Jahren zogen Hühner und Schafe am Bergergut ein. Wenn du deine erste Runde im Pool ziehst, führt sein erster Weg frühmorgens zu Pimpernelle, Sauerklee und Giersch in den 100-Kräutergarten. Beim individuell servierten Frühstück legt uns Thomas bunte Blütenköpfchen auf die Teller. „Wenn die über Logistikzentrum, Kühlhalle und LKW zu mir kommen, ist 50 Prozent vom Geschmack weg. Dass viele Köche nie rausgehen in die Natur, ist mir ein Rätsel!“
Thomas Hofer lebt seine Kochleidenschaft mit den besten Produkten aus, die das Mühlviertel hergibt. Ob a la Carte oder Dinnermenü, seine „Mühlviertler Mund.Art" überzeugt beim Fine Dining bei Kerzenschein ebenso wie bei der „Küchenparty“: Dienstag abend werden uns die ersten Happen in der Küche serviert. „Wir haben nichts zu verbergen!“ Weggeschmissen wird so wenig wie möglich, dazu liebt der Koch die Zutaten, mit denen er arbeitet viel zu sehr. „Indem wir das Frühstück servieren und Brot selber backen konnten wir den Abfall erheblich reduzieren!“ Was übrig bleibt, bekommen Hühner, Schafe oder Schweine. Thomas kennt die meisten seiner Lieferant*innen persönlich. Ob es dabei um die eine alte Paradeisersorte geht, den Afiesler Hirsch oder die Bachforelle vom befreundeten Fischzüchter. Je näher, desto besser. „Ananas oder Mangos wirst du bei mir keine finden.“ Da macht Thomas Hofer keine Kompromisse. Denn: „Nur, weil man einen Hummer auf den Teller legt, ist man noch kein guter Koch.“
Das Hotel Bergergut ist ein change maker Hotel, weil...
... Eva-Maria und Thomas es ihren Gästen ermöglichen, abzuschalten, das größere Ganze zu sehen, wieder mehr zu spüren und tiefer einzutauchen. Abgesehen von der Wahnsinnsküche, die das Mühlviertel kreativ am Teller abbildet, schaffen sie mit dem Bergergut einen Ort zum Menschsein.
Sein Wissen teilt Thomas Hofer gern und lässt sich in die Töpfe und Pfannen schauen. Kürzlich unter die 50 besten Chefs Österreichs gewählt, lädt er zu gemeinsamen Koch- und Brotbackkursen. Für ihn eine Möglichkeit, Menschen Wertschätzung für Lebensmittel näherzubringen. „Wenn sie sehen, wieviel Zeit und Hingabe nötig ist, werfen sie das Brot nicht achtlos weg, nur, weil es nicht mehr ganz frisch ist.“ Er zeigt vor, was entstehen kann, wenn Produzent und Koch miteinander wirken. Und dass es wichtig ist, mit dem eigenen Konsum, die kleinstrukturierte Landwirtschaft in Österreich zu erhalten. „Kochen und Backen ist Magie,“ schwärmt er, während er Mispeln entkernt, um sogar aus den Kernen noch eine Sauce zu zaubern, „wenn aus einigen wenigen Zutaten etwas Besonderes wird, ist das wie Zauberei.“
„Ich bin hier aufgewachsen, wir leben, werken und wirken hier in einer der schönsten und reichsten Gegenden der Welt. Wie könnte uns unsere Region nicht am Herzen liegen?“ Eva-Maria und Thomas Lieferanten werden immer kleiner, die Wege noch kürzer. Das gilt für Handwerkerinnen und Produzenten. Die beiden hinterfragen, was sie konsumieren, nach Herkunft, nach Produktionsbedingungen und Zusammenhang. Das erfordert viel Kommunikation, Beschäftigung und auch immer wieder kritische Eigenreflexion. „Was wir versuchen, fordert mehr Einsatz von uns, mehr Zeit.“ Das Gastgeberpaar ist eigentlich ständig in Bewegung und stets mit 120 Prozent bei der Sache. Sie kann es gar nicht oft genug wiederholen: „Menschlichkeit zählt. Für Menschen wollen wir nach unseren Möglichkeiten Raum und Zeit gestalten.“
Das sind die Stärken des Hotel Bergergut
Hotel Bergergut
36 individuelle Doppelzimmer und Suiten ab 186 Euro p.P und Nacht
Adult-only Paaradies im idyllischen Mühlviertel
serviertes Frühstück
Drei-Hauben-Küche von Thomas Hofer
Neuer Wald-Spa mit In- und Outdoorpool
See-Biotop im Lavendel-Rosen-Garten