Gradonna Mountain Resort:
Natur-Hotel für die Ewigkeit
Warum es im Gradonna keine Tischtücher gibt, weshalb die Handwerker aus Osttirol am 26. Dezember so wichtig sind und was die Hotel-Visionärin Martha Schultz über die Kalser Frauen sagt, erfährst du hier. Ein Besuch im mehrfach für Nachhaltigkeit ausgezeichneten Naturdesign-Hotel.
Tischtücher. Reden wir über Tischtücher“, sagt Martha Schultz. „Wir haben nämlich keine.“ Die Miteigentümerin des Gradonna Mountain Resorts in Kals am Großglockner zeigt aus dem Panoramafenster auf die grüne Wiese mit dem Badeteich. „Wir haben über 100 Tische im Hotel. Wir haben zehn Monate im Jahr offen. Stell dir mal den Berg an Tischtüchern vor, den wir verbrauchen würden. Und da rede ich noch gar nicht von den Waschmaschinen, dem Strom, dem Berg an Waschmittel, den Bügelmaschinen und den Hundertausenden Litern Abwasser, die wir damit erzeugen würden. Du würdest von dieser grünen Wiese nichts mehr sehen.“ Die Sache war für Martha Schultz immer klar: „There is no need für Tischtücher“, wie es die Tirolerin formuliert.
Dieses „brauch ma nicht“ zieht sich durchs Gradonna. Kühlschränke in den Zimmer: nein. „Mein Team und ich, wir erklären es den Gästen. Wir reden mit ihnen über den Energieverbrauch, die Geräuschkulisse, die Abwärme und den minimalen Nutzen.“ Die Reaktion der Gäste: Großes Verständnis und ein gutes Gefühl, auch einen kleinen Beitrag für die Umwelt geleistet zu haben. Vieles im Resort passiert ohnehin so, dass es die Gäste nicht merken. Alle 41 Chalets sind in Holzbauweise mit Niedrigenergiestandard gebaut. Alle Gebäude werden von einer eigenen Bergquelle aus den Hohen Tauern versorgt. Das Warmwasser und die Biowärme kommen aus dem eigenen Hackschnitzelwerk (1500 kW Heizanlage). Holz zähle zu den erneuerbaren Energien und ist daher Co2 neutral, so Schultz. „Wir nutzen auch die Abwärme der Kältetechnik zum Beheizen der Schwimmbäder“, erklärt sie. Wer mit dem Zug anreist, wird vom Bahnhof mit dem hoteleigenen Hybrid-Auto abgeholt. Das Resort selbst ist autofrei – E-Ladestationen in der Tiefgarage inklusive.
Die Putzmittel sind als nachhaltig zertifiziert. Und wenn die Seifenspender in den Badezimmern, im Spa und den Chalets täglich nachgefüllt werden, dann mit der hauseigenen Kosmetiklinie Magdalena’s made in Tyrol. „Tierversuchsfrei, vegan und hand made zertifiziert“, ist ihr wichtig anzufügen. Oft komme die Frage, warum duftet das nicht so wie andere Kosmetiklinien. Die Antwort ist tirolerisch kurz: „Weil wir kein Parfum dazu mischen.“ Die Zusammenstellung ist vegan, die Heilpflanzen stammen alle aus Tirol. Von Ayurveda, Thalasso und Co halte sie viel, aber nicht im Kals am Großglockner, in den Alpen. Sie ist überzeugt, dass „Ayurveda in klassischen Ayurveda Ländern am besten wirkt. Thalasso dort, wo es ein Meer gibt. Bei uns sind es die Berge, die Alpenkräuter und die Luft, die uns gesund hält.
5 Sinne Check
Wärme am Kamin
der Duft der Zirbe
selbstgemachte Hauswürstl
Bäume, die im Wind knarren
Dreitausender ringsum
Mit dem Begriff der Region tut sich Schultz manchmal schwer. „Ich bin nicht einer Region verbunden. Region ist für mich die Landschaft. Mir ist es wichtig, dass ich mit den Menschen in den Dörfern verbunden bin.“ 85 Prozent des Budgets beim Bau des Gradonna hat die Schultz-Gruppe im Umkreis von 100 Kilometer investiert, rechnet sie vor. Der Lodenstoff kommt aus dem Pustertal, viele Handwerker aus Osttirol – „weil es uns immer wichtig ist, dass ich auch am 26.12. bei vollem Haus anrufen kann und der oder die kommt für die Reparatur sofort ins Haus.“ Für Schultz ist das gelebte Kreislaufwirtschaft.
Apropos: Die Familie betreibt eine eigene Landwirtschaft. Auch eine eigene Käserei ist dabei – die hat die Urgroßmutter vor knapp 100 Jahren gegründet. Butter, Milch, Käse kommen vom diesem Hof. Im Zillertal, dem Stammsitz der Familie, steht die hauseigene Metzgerei. „Da verwerten wir die Tiere selbst. Wir wissen, was sie zum Fressen bekommen, und wie wir sie aufziehen.“ Orangen oder Erdbeeren im Winter findet man im Gradonna nicht. Stattdessen liegen Äpfel aus Lienz, Karotten, Staudensellerie, Gurken und Co aus der Region am Buffet. Große Teile der Lebensmittel stammen aus der Region – das Hotel ist mit dem „Bewusst Tirol“- Siegel ausgezeichnet.
Das Gradonna ist ein change maker Hotel, weil..
…weil sich Martha Schultz schon vor 15 Jahren getraut hat, auf Niedrigenergiewärme, Passivhaus, Biowärme und Holzbauweise zu setzen. Und sie damals schon ein Mitarbeiterhaus mit den selben Standards wie das Hotel baute. Das Gradonna ist ein Naturhotel der Zukunft.
Schultz, mittlerweile zweifache Oma, macht sich auch viele Gedanken, wie sie die Kinder in die Natur zurückbekommt. Seit drei Jahren ist ihre Antwort darauf der Waldkinder-Club des Resort. Drei- bis Sechsjährige machen im Gradonna gemeinsam mit Betreuern die Umgebung unsicher. Sie erkunden die umliegende Natur mit Wäldern, Gräsern, Pflanzen, Tieren und der frischen Bergluft. Das soll einerseits ein Abenteuer sein, gleichzeitig verfeinern die Kleinen so die Koordinationsfähigkeiten, Grob- und Feinmotorik. Spielerisch werden Gegenstände aus der Natur erkundet: Holz ertastet, Waldböden barfuß erfühlt, Harz beschnuppert, Baumrinden unter die Lupe genommen. Basteln, turnen, singen und Geschichten erzählen sind ebenfalls feste Bestandteile des Outdoor-Programms. Schultz weiß, dass es diese Kinder sein werden, die über ihre Arbeit einmal urteilen werden – ob sie nachhaltig genug gelebt und gearbeitet hat. „Wenn sie darauf antworten, so schlecht hast du es gar nicht gemacht, bin ich schon zufrieden.“
Besondere Stärken
des Gradonna
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Gradonna 1
9981 Kals am Großglockner
Gradonna ****s Mountain Resort
Châlets & Hotel
3 Châlets Deluxe, 7 Châlets Superior, 31 Châlets Klassik
98 Doppelzimmer Klassik, 11 Junior Suiten, 12 Turm Suiten
Preise Sommer 2022
€ 125 bis 159 Person/Nacht im Doppelzimmer
€ 394 bis 681 pro Chalet/Nacht im Chalet Klassik
Kulinarik mit einer Gault Millau Haube, Indoor & Outdoor Spa, 250 Kilometer Wanderwege vor der Tür. Im Winter direkt an der Schipiste.