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Gradonna / Gert Perauer
Kals am Großglockner

Gradonna Mountain Resort Naturhotel am Sonnenplateau

Warum es im Gradonna keine Tischtücher gibt, weshalb lokale Partnerschaften am 26. Dezember besonders wichtig sind und was die Hotel-Visionärin Martha Schultz über die Kreislaufwirtschaft sagt, erfährst du hier. Ein Besuch im mehrfach für Nachhaltigkeit ausgezeichneten Naturdesign-Hotel in Osttirol.

Robert Kropf

Tischtücher. Reden wir über Tischtücher“, sagt Martha Schultz. „Wir haben nämlich keine.“ Die Miteigentümerin des Gradonna Mountain Resorts in Kals am Großglockner zeigt aus dem Panoramafenster auf die grüne Wiese mit dem Badeteich. „Wir haben über 100 Tische im Hotel und zehn Monate im Jahr offen. Stell dir mal den Berg an Tischtüchern vor, den wir verbrauchen würden. Und da rede ich noch gar nicht von den Waschmaschinen, dem Strom, dem Berg an Waschmittel, den Bügelmaschinen und den Hundertausenden Litern Abwasser, die wir damit erzeugen würden. Du würdest von dieser grünen Wiese nichts mehr sehen.“ Die Sache war für Martha Schultz immer klar: „There is no need für Tischtücher“, wie es die Tirolerin formuliert.

Gradonna  
Martha Schultz
im Interview

Martha Schultz regt ihre Gäste zur Nachhaltigkeit an. Sie geht auf die Barrikaden, wenn Gäste ihre Mitarbeiter*innen nicht schätzen. Und sie setzt auf Kreislaufwirtschaft und Investitionen für die nächsten Generationen. Gradonna-Miteigentümerin Martha Schultz im Change Maker Interview.

Autofreies Niedrigenergie-Hotel

Dieses „brauch ma' nicht“ zieht sich durchs Gradonna. Kühlschränke in den Zimmer: nein. „Gerne erklären mein Team und ich unsere Philosophie den Gästen. Wir reden mit ihnen über den Energieverbrauch, die Geräuschkulisse und die Abwärme.“ Die Reaktion der Gäste: großes Verständnis und ein gutes Gefühl, auch einen kleinen Beitrag für die Umwelt geleistet zu haben. Auch beim Bau des Vier-Sterne-Superior-Resorts wurde bereits auf Nachhaltigkeit geachtet. Visionär für 2012: Alle 36 Chalets auf dem sonnigen Hochplateau beim Großglockner sind in Holzbauweise mit Niedrigenergiestandard gebaut.

Alle Gebäude werden von einer eigenen Bergquelle aus den Hohen Tauern versorgt. Das Warmwasser und die Biowärme kommen aus dem eigenen Hackschnitzelwerk (1500 kW Heizanlage). CO2-neutral, sagt Schultz. „Wir nutzen auch die Abwärme der Kältetechnik zum Beheizen der Schwimmbäder“, erklärt sie. Wer mit dem Zug anreist, wird vom Bahnhof mit dem hoteleigenen Hybrid-Auto abgeholt. Das Resort selbst ist autofrei – E-Ladestationen in der Tiefgarage inklusive.

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Hotel Gradonna in Kals Blick auf das Zimmer aus Zirbenholz
Gradonna / Gert Perauer
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Hotel Gradonna in Kals kocht im Haubenlokal mit Gerichten aus der Region
Gradonna / Gert Perauer
Naturkosmetik aus Tirol

Auch beim Putzen werden nur Mittel verwendet, die nachhaltig zertifiziert sind. Und wenn die Seifenspender in den Badezimmern, im Spa und den Chalets täglich nachgefüllt werden, dann mit der hauseigenen Kosmetiklinie Magdalena’s made in Tyrol. „Tierversuchsfrei, bio und handmade“, ist ihr wichtig anzufügen. Oft komme die Frage, warum das nicht so duftet wie andere Kosmetiklinien. Die Antwort ist tirolerisch kurz: „Weil wir kein Parfum dazumischen.“ Die Zusammenstellung ist bio, die Heilpflanzen stammen alle aus Tirol.   

Von Ayurveda, Thalasso und Co halte sie viel, aber nicht im Kals am Großglockner, in den Alpen. Sie ist überzeugt, dass „Ayurveda in klassischen Ayurveda-Ländern am besten wirkt; Thalasso dort, wo es ein Meer gibt. Bei uns sind es die Berge, die Alpenkräuter und die Luft, die uns gesund hält.“ Magdalena’s sei außerdem noch ein echtes Familienprodukt: Entwickelt wurde die Kosmetiklinie von Marthas Sohn Lukas, einem ausgebildeten Pharmazeuten, und benannt nach ihrer Nichte Magdalena.

5 Sinne Check

Fühlen

Wärme am Kamin

Riechen

Duft der Zirbe

Schmecken

selbstgemachte Hauswürstl

Hören

Bäume, die im Wind knarren

Sehen

Dreitausender ringsum

Kreislaufwirtschaft in Kals

Mit dem Begriff der Region tut sich Schultz manchmal schwer. „Ich bin nicht einer Region verbunden. Region ist für mich die Landschaft. Mir ist es wichtig, dass ich mit den Menschen in den Dörfern verbunden bin.“ 85 Prozent des Budgets beim Bau des Gradonna hat die Schultz-Gruppe im Umkreis von 100 Kilometern investiert, rechnet sie vor. Der Lodenstoff kommt aus dem Pustertal, viele Handwerker aus Osttirol – „weil es uns immer wichtig ist, dass ich auch am 26.12. bei vollem Haus anrufen kann und der oder die kommt für die Reparatur ins Haus. Kurze Wege und persönliche Verbindungen sind mir hier besonders wichtig.“ Für Schultz ist das gelebte Kreislaufwirtschaft.

"Bewusst Tirol"-Siegel

Apropos: Die Familie betreibt eine eigene Landwirtschaft im Zillertal, dem Stammsitz der Familie. Auch eine eigene Käserei ist dabei – die hat die Urgroßmutter vor knapp 100 Jahren gegründet. Butter, Milch, Käse kommen von diesem Hof. Das Fleisch kommt ebenfalls aus der hauseigenen Metzgerei. „Da verwerten wir die Tiere selbst. Wir wissen, was sie zum Fressen bekommen, und wie wir sie aufziehen.“ 

Orangen oder Erdbeeren im Winter findet man im Gradonna nicht. Stattdessen liegen Äpfel aus Lienz, Karotten, Staudensellerie, Gurken und Co aus der Region am Buffet. Große Teile der Lebensmittel stammen aus Osttirol – das Hotel ist mit dem „Bewusst Tirol“- Siegel ausgezeichnet.

Change Maker Hotels Gründerin Petra Percher, Robert Kropf
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Das Gradonna ist ein Change Maker Hotel, weil ...

sich Martha Schultz schon vor über 15 Jahren getraut hat, auf Niedrigenergiewärme, Passivhaus, Biowärme und Holzbauweise zu setzen. Und sie damals schon ein Mitarbeiterhaus mit denselben Standards wie das Hotel baute. Das Gradonna ist ein Naturhotel der Zukunft.

Natur pur im Waldkinder-Club

Martha Schultz, mittlerweile zweifache Oma, macht sich auch viele Gedanken, wie sie die Kinder in die Natur zurückbekommt. Seit drei Jahren ist ihre Antwort darauf der Waldkinder-Club des Resorts. Drei- bis Sechsjährige machen im Gradonna gemeinsam mit Betreuer*innen die Umgebung unsicher. Sie erkunden die umliegende Natur samt Wäldern, Gräsern, Pflanzen, Tieren und der frischen Bergluft. Das soll einerseits ein Abenteuer sein, gleichzeitig verfeinern die Kleinen so die Koordinationsfähigkeiten, Grob- und Feinmotorik.   

Spielerisch werden Gegenstände aus der Natur erkundet: Holz ertastet, Waldböden barfuß erfühlt, Harz beschnuppert, Baumrinden unter die Lupe genommen. Basteln, turnen, singen und Geschichten erzählen sind ebenfalls feste Bestandteile des Outdoor-Programms. Schultz weiß, dass es diese Kinder sein werden, die über ihre Arbeit einmal urteilen werden – ob sie nachhaltig genug gelebt und gearbeitet hat. „Wenn sie darauf antworten, so schlecht hast du es gar nicht gemacht, bin ich schon zufrieden.“

Gut schlafen am Fuße des Großglockners

Damit du im Gradonna Mountain Resort gut und tief schläfst, hat sich das Team viel Kreatives einfallen lassen. Von Schlaf-gut-Sommeliers, über den Schlaf-gut-Koffer bis hin zu einem leicht verdaulichen Menü auf der Abendkarte und einem Schlummertrunk. Eine bunte Auswahl bietet auch das Kissenmenü, bei dem du dich für einen Polster deiner Wahl entscheiden oder dich während deines Aufenthalts durchprobieren kannst. Für Miteigentümerin Martha Schultz ist das Thema Schlaf ein Herzensanliegen „Wir sind keine Heilanstalt, aber wir möchten unseren Gästen diesen Schlaf-gut-Service auf Empfehlungsbasis bieten, um ihren Urlaub abzurunden und sie zu sensibilisieren.“

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© Gradonna Mountain Resort
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Change Maker Hotel Gradonna Mountain Resort Bett Schlafen
© Gradonna Mountain Resort
Workation im Incentive- und Seminarhotel in Osttirol

Im Gradonna Mountain Resort kannst du jedoch nicht nur gut urlauben, sondern dich auch – umgeben von der naturreichen Alpenwelt – deiner Arbeit widmen. Tagungen, Seminare und Workshops sind gefragt im Naturdesign-Hotel am Fuße des Großglockners. „Die Firmen kommen von überallher für ihre Tagungen und Firmenevents, denn bei uns kann man in der Natur tagen“, erzählt Martha. 

2025 ist zudem ein neuer Tagungsraum geplant, der auch für deine Workation ausgelegt ist. Seit Ende 2023 ist das Gradonna  ISO 14001 zertifiziert als grüne Location – ein zusätzlicher Bonus, der neben internationalen Unternehmen auch immer wieder Filmteams nach Osttirol lockt.

Besondere Stärken
des Gradonna

Architektur
Architektur
Regionale Wertschöpfung
Regionale Wertschöpfung
Zurück zur Natur
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Gradonna 1
9981 Kals am Großglockner

Gradonna****s Mountain Resort
Châlets & Hotel

36 Chalets
98 Doppelzimmer, 23 Suiten

ab 152 Euro pro Person/Nacht im Doppelzimmer inkl. Gourmetpension
ab 478 Euro pro Chalet/Nacht im Chalet Klassik

autofreies Urlaubsresort

Kulinarik mit einer Gault&Millau-Haube

Indoor- & Outdoor-Spa

Kinderbetreuung samt Waldkindergarten

250 Kilometer Wanderwege vor der Tür

im Winter direkt an der Skipiste