Hotel Stäfeli – Ruhepol am Arlberg

Die kleinen Dinge wertschätzen. Sich Zeit nehmen. Neue Wege suchen. Junior Chefin Steffi Birk weiß, wo sie hinwill. Im familiären Hotel Garni Stäfeli im kleinen Ort Zug bei Lech herrscht Aufbruchsstimmung. Umweltbewusstes Handeln und ein ganzheitlicher Ansatz bei allem, was wir tun – dieses Denken prägen die beruflichen und privaten Entscheidungen der jungen Vorarlbergerin.

Inmitten einer traumhaften Bergkulisse, die Sommer wie Winter Ahs und Ohs hervorbringt, beschäftigt sie sich mit Themen wie Naturkosmetik, Energieeffizienz und Ressourcenschonung. Beim Frühstück setzt sie schon auf Regionalität und verzichtet auf jegliche Art der Verpackung. Als Gast ziehst du aus einem Glas am Frühstücksbuffet einen bunten Zettel mit Weisheiten für den Tag, die zum Nachdenken anregen. „Tausend Kerzen kann man am Licht einer Kerze entzünden, ohne dass ihr Licht schwächer wird,“ verrät uns Buddha heute morgen. Steffi Birks mitreißender Enthusiasmus zeigt, dass er recht hat.

„Mir geht Vieles zu langsam. Aber auch viele kleine Schritte führen zu einem großen Ziel.“ Fernwärme, Wärmerückgewinnung, effiziente Raumsteuerung, GreenCleaning, Recycling und Wiederbenützung – viele Schritte sind schon gemacht. Steffi Birk ist in Lech eine Vordenkerin, die sich auch von Rückschlägen nicht beirren lässt. Die Vision von Regenwassernutzung für die Toiletten und Photovoltaikanlagen auf den Dachflächen musste sie sich aus dem Kopf schlagen. Aus technischen Gründen nicht realisierbar. „Die Schneelast auf den Panels ist bei uns einfach zu hoch.“

Und dann wird’s finster. Im Restaurant Achtele gehen immer um 20:15 die Lichter aus. Was für andere die Prime Time, ist für die Familie Birk der „Funzelabend“. Vor drei Jahren wollte Steffi bei der Earth Hour mitmachen. Mutter Gitti fand den Abend bei Kerzenschein so kuschelig, dass es jetzt regelmäßig früh finster wird. Wenn andere aufdrehen, drehen die Birks ab. Die ohnehin schon energiesparende LED-Beleuchtung wird gedimmt und Steffis Freund Thomas und Vater Heinz wuseln durch das bis auf den letzten Platz besetzte Restaurant - und zünden Kerzen an. So geht Familie.

Zwei Generationen lenken die Geschicke des Hauses. Und es geht klar in eine Richtung: „Wir wollen tun, was das Beste ist. Für die Welt und für unsere Gäste.“ 30 Jahren sind vergangen, seit Gitti und Heinz Birk das Wiesengrundstück auf 1.500 Meter bebauten. Vieles hat sich seitdem verändert. Und manches gar nicht. Jedenfalls wollten sie vom ersten Kaffee an, den die jungen Hoteliers noch vom Frühstückswagen an die 16 Gäste ihrer vier Ferienwohnungen ausschenkten, nur eines: Menschen in ihrem Urlaub glücklich machen.

Im Stäfeli sollen Menschen Zeit für sich und Zeit für die wichtigsten Menschen im Leben finden. „Einen Großteil seiner Zeit verbringt man mit Arbeit und vor Bildschirmen, das Wesentliche verliert man da gerne aus den Augen.“ Familie Birk will achtsamen Umgang, Diskurs und das Miteinander fördern. Dafür liegen ganze Themenbibliotheken an zeitgeistigem Lesestoff bereit – und Puzzles und Spiele, wenn die Laune danach ist. Hier wird Raum geschaffen, um gemeinsame Zeit zu verbringen. An manchen Abenden glüht der Oma-Ofen im ZeitRaum. Und Steffi oder Heinz brutzeln einstweilen Käsknöpfle für alle.

„Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie,“ steht auf einem Lesezeichen, das in einem Bildband über moderne Kunst zurückgelassen wurde. Die Hoteliersfamilie schwärmt für das geschriebene Wort. Im Stäfeli findest du überall Bücher - selbst in den Zwischenräumen der hölzernen Balkone. Im Kinderbereich stehen das Neinhorn, Das kleine Ich-bin-ich und Furzipups. In der Gefühlsbibliothek werden Romane nach Empfindungen geordnet, die sie anklingen lassen. Journale zu Design, Wohnen und Genuss stapeln sich im Wintergarten, der Wellnessbereich ist Ort für hochwertige Biographien und Bildbände.

Vor dem Lift hält eine Wäscheleine Karten mit Cartoons, Illustrationen und Sprüchen für die Wartenden bereit. Eine sticht besonders ins Auge: "Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende," weiß der griechische Philosoph Demokrit. Er hätte sich im Stäfeli sicher zuhause gefühlt.