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Lana

Hotel der Waldhof2: Lichtblick in Südtirol 

Aufklären und anders denken: Gemeinsam mit Partnerin Jasmin und Mama Dorothea führt Stefan Mahlknecht das Hotel Waldhof in Völlan bei Meran. Es herrscht Aufbruchsstimmung, denn bald soll die Vision der Gastgeberfamilie Wirklichkeit werden: ein Hotel als Experimentierraum für nachhaltige Praxisbeispiele.

Jenni Koutni

„Da haben wir marketingtechnisch noch ein Problem“, sagt Stefan Mahlknecht, als er auf die charmante Ruine der Mayenburg gegenüber vom Hotel Waldhof2 blickt. Auf einem kleinen Hügel thront sie, umringt von blühenden Apfelbäumen, im Hintergrund die weißen Spitzen der Dolomiten und strahlend blauer Himmel. Vom schwebenden Infinitypool aus schwimmst du diesem Anblick direkt entgegen – das perfekte Motiv. „Wir verwenden diesen Blick natürlich gerne auf Social Media, aber Menschen sehen Burg und Pool und meinen, dass der Waldhof eines dieser Luxushotels ist.“ Den Luxus findest du auch tatsächlich im 4-Sterne-Superior-Wellnesshotel: großzügige Zimmer, eine imposante Saunawelt, den riesigen Garten mit Liegewiese, tolles Essen vom Frühstücksbuffet über Lunch bis hin zum sechsgängigen Dinner.

Doch Stefan möchte mehr Gäste anziehen, die sich für Nachhaltigkeit interessieren. Kritische, aufgeschlossene Menschen, die anpacken, sich vernetzen, die Dinge ändern wollen und gern draußen in der Natur sind. Gleichgesinnte eben. „Auf die Sterne werden wir in Zukunft auch verzichten, darauf legen wir einfach keinen Wert“, sagt der 32-jährige Hotelchef – als wäre es das Normalste auf der Welt.

Wellness mitten im Wald

Viel Neues kommt, der Komfort bleibt. Schon jetzt lässt der Wellnessbereich mit den Waldsaunen und Dampfbädern absolut keine Wünsche offen. Gebaut wie ein Baumhaus verschmelzen Spa und Terrasse mit dem Baumstämmen drumherum. Kuschelst du dich hier friedlich im Ruheraum ein, kannst du dabei die Elstern beobachten, die durch die Blätter hüpfen. Hier wurde um die Natur herum gebaut, eine eigene Beregnungsanlage installiert, damit die Pflanzen trotz Betonfundament bewässert werden. Das Motto der Mahlknechts lautete: Jeder Baum zählt – koste es, was es wolle. Und trotzdem: In Sachen Nachhaltigkeit ist Stefan noch nicht ganz da, wo er gerne wäre. Auch darüber spricht der 32-jährige offen: „Der alte Pool im Garten verliert Wasser. Aber das muss im Moment leider warten“. Denn bald sind hier viel größere Veränderungen geplant.

Stefan Mahlknecht – Hotel Waldhof2

Eigentlich wollte Stefan Mahlknecht lieber Fotograf als Hotelier sein. Jetzt stellt sich der „Junge Wilde“ von Völlan bei Meran als Gastgeber des Hotel Waldhof mit unkonventionellem Denken den Herausforderungen der heutigen Zeit. Wie er das Wellnesshotel in Südtirol zu einem Leuchtturm für resiliente Tourismusentwicklung macht, erzählt er im Interview.

Große Visionen

Gartengeräte surren elektrisch, das flache Dach wird begrünt, die Beleuchtung effektiv gesteuert und geheizt wird längst mit Pellets statt Öl: Durch den Generationenwechsel hat sich in den letzten Jahren viel getan im Waldhof2, wie die offizielle Schreibweise lautet. Wobei die 2 bereits darauf hindeutet, dass hier Veränderung in der Luft liegt. Sie ist aber auch ein Augenzwinkern in Richtung des stolzen Ausmaßes des Hotelareals. Neben den neuen und alten Gebäuden, der Liegewiese sowie einem Tennisplatz gehört nämlich noch ein 30.000 m² großer Naturpark inklusive Biotop dazu. Ein Rückzugsgebiet, nicht nur für Hotelgäste, sondern auch für die Tierwelt. Wenn nicht auf der großen Terrasse oder im Garten, finden im Wald auch schon mal Events wie Vernissagen, Lesungen und Konzerte statt.

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Zwei Frauen, die vor einem Tisch voller Gemüse stehen
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Wald mit Lichterketten, in dem Leute sitzen und einem Konzert lauschen
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Kein Bock auf Stillstand

Südtirol spürt bereits die Veränderungen durch den Klimawandel: Bäume werden durch heftige Stürme entwurzelt, Böden sind zu trocken und Schädlinge wie der Borkenkäfer breiten sich aus. Als Hotelier, der eigentlich gar nie einer sein wollte, stand für Stefan schnell fest, dass er reagieren muss. Zwei Jahre lang feilte er dafür bereits gemeinsam mit Expert*innen aus den Bereichen Architektur, Sozioökonomie und Landschaftsplanung an der neuen Vision des Waldhofs. „Der Waldhof soll ein Leuchtturm sein für resiliente Tourismusentwicklung, unkonventionelle Hotelkonzepte und bewusste Auseinandersetzung mit Herausforderungen der heutigen Zeit.“ Es geht ihm darum, mit dem Hotel das Dorf wiederzubeleben, Kunst und Kultur zu fördern. Genauso wie die Biodiversität. Und das alles möglichst klimaneutral.

5 Sinne Check

Fühlen

Aufbruchstimmung

Riechen

Waldluft

Schmecken

Craftbiere aus der Gegend

Hören

Wasserplätschern

Sehen

Hunderte Edelsteine

Ungewöhnliches Hotel bei Meran

Das Ursprungshaus, das einst als viel zu große private Villa erbaut wurde, muss für das neue Leuchtturmprojekt weichen. Große, offene Räume sollen geschaffen werden, nutzbar auch für Organisationen und Kreative aus der Region. Regelmäßige Weiterbildung in Sachen Umweltschutz sind geplant, auch für das Hotelteam. Neben einem schönen Hotel, wollen die Mahlknechts ein Ort der Bildung und des Austauschs sein. Damit das kleine idyllische Völlan nicht mehr nur ein Anhängsel von Lana ist, das wiederum ein Vorort von Meran ist. Vielmehr wünscht sich Stefan ein Völlan, das kulturell neu erblüht. Gar nicht so leicht, wenn alteingesessene Instanzen sich nicht genauso begeistert und voller Tatendrang zeigen. Das ist Stefan allerdings egal, denn seine Vision ist groß und er zieht sie durch. In Zeiten der Transformation ist kein Platz für angestaubte Ideen und Veränderungsmuffel vom alten Schlag. Und so vernetzt sich der Waldhof nach und nach mit Menschen und Betrieben aus der Gegend. „Mir ist es wichtig, dass unsere Gäste den Ort und die Region kennenlernen und dort auch Wertschöpfung passiert. Dass sie auswärts essen, auch mal die Bio-Landwirtin besuchen und von ihr lernen. Es ist wichtig, Generationen zu verbinden.“

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Gewächshaus, das aussieht wie ein UFO
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Mann, der Salat aus einem Garten pflückt
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Gewächshaus wie ein Ufo im Garten

Bis der neue Waldhof das Licht der Welt erblickt soll es aber keinen Stillstand geben, denn die Mahlknechts drehen stets an kleinen Schrauben. So arbeitet das Hotel schon lange mit der Gruber Druckerei im Nachbarort Lana zusammen, der ersten CO2-neutralen Druckerei Südtirols, die aktiv Aufforstungsprojekte unterstützt. Gemeinsam mit Kindern pflanzt Stefan neue Bäume im Wald. Wo früher Boccia gespielt wurde, stehen heute Kräuter aus dem Hochbeet zur Ernte bereit und auch das futuristische Gewächshaus, das du vom Rand des Infintypool aus wie in Ufo im Garten stehen siehst, soll ein Vorgeschmack auf mehr Nachhaltigkeit und Regionalität in der Küche sein. Neuester Streich: Eine Kompostanlage eines Bozner Start-ups verwertet die Wurzelstöcke von den Monokulturen aus der Region auf sinnvolle Weise. Aus Abfall entsteht Heizungswärme beziehungsweise Kühlung für den Fitnessraum und das Hotel. Und das ist nur der Vorgeschmack, denn der neue Waldhof soll ein Experimentierraum und Leuchtturm-Hotel für nachhaltige Praxisbeispiele sein.

Change Maker Hotel Gruenderin Petra Percher Robert Kropf
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Der Waldhof2 ist ein change maker Hotel, weil...

... Stefan Mahlknecht seine Kreativität und penibel recherchierte Daten über Land und Leute in eine spannende Vision einfließen lässt, die sich so richtig nach Touristik der Zukunft anfühlt. Den Waldhof2 bei der Transformation zu beobachten, macht Mut zur Veränderung.

Ein Hotel als kreativer Prozess

Noch verschmelzen im Hotel die Stile zweier Generationen miteinander. Das alte Haus im typischen Südtiroler Stil bildet einen Kontrast zum 2009 erbauten, modernen Holztrakt nebenan, in dem sich die geräumigen Zimmer befinden. Vintage-Deko durchbricht die geradlinige Architektur. Die Edelsteinsammlung, für die Großonkel Ivo hunderte Mineralien aus der ganzen Welt zusammengetragen hat, trifft auf moderne Kunst, stilvolles Design auf Upgecycleltes. Du spürst es an allen Ecken, dass hier ein „Junger Wilder“ die Finger im Spiel hat: an den ausgewählten Indie-Magazine im Spa, an der spannenden Auswahl italienischer Craft Biere und am Kastanien-Gin „Castanea“. Den produziert der kreative Gastgeber Stefan selbst. Nebenbei ist er noch als passionierter Fotograf tätig. „Ich bin kein Vollblut-Hotelier. Wenn ich das mache, muss ich mich auch persönlich verwirklichen und geistig weiterentwickeln.“

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Holzgebäude, dass hinter Bäumen und Lichterketten hervorlugt
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Großer Holzraum mit Liegen und großen Panoramafenstern
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Aperitivo auf der Terrasse

Lässige Jazz-Sounds kommen aus dem Retro-Plattenspieler als Stefan und Jasmin zum lockeren Aperitivo auf die Terrasse laden. Häppchen werden serviert, spritzige Drinks von regionalen Produzent*innen ausgeschenkt. Der „Biostilla Rondó“ von der Edelbrennerei Walcher macht den Sprudel zur Bio-Alternative des beliebten Aperol Spritz, die sogar noch besser schmeckt. Die Stimmung ist ungezwungen – wer will, fragt nach und lernt eine Menge dazu, es ist aber kein Muss. Eben genauso, wie sich die Mahlknechts die Zukunft vorstellen - erfrischend anders und garantiert mit der ein oder anderen Überraschung.

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Kontakt &
Buchungsanfragen

Hotel der Waldhof2
Mayenburgstraße 32
39011 Völlan bei Meran
Italien

Hotel der Waldhof2

Doppelzimmer ab 170 Euro pro Person/Nacht mit 3/4-Pension

eigener Naturpark mit Biotop
schwebender Infinitypool, In- und Outdoorpool
Wald-Event-Sauna
Fitnesspavillon und Functional Studio
Tennisplatz
Yoga, Meditationen, Aquagym, geführte Wanderungen

Auf der großen Panoramaterrasse:
Frühstücksbrunch
Light Lunch
6-gängiges Abendmenü