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Foto: Hotel Maier
Friedrichshafen

Hotel Maier – urbanes Landhotel am Bodensee

Gutes Essen, gute Stimmung, gutes Leben. Darum dreht sich alles im Hotel Maier in Fischbach bei Friedrichshafen. Weshalb wir essen sollten, was wir retten wollen, was Hotels mit Gemeinwohl zu tun haben und warum man am Bodensee einen modernen Neubau verhüllt.

Karin Wasner

Sandra und Hendrik Fennel haben am deutschen Ufer des Bodensees vor einigen Jahren das Hotel Maier von Sandras Eltern übernommen und sich mit einem Sack voller Ideen, Pläne und Visionen auf den Weg Richtung Zukunft gemacht.

Von der Pension zum Hotel

Aber vorher werfen wir erst noch in die Vergangenheit: Sandras Urgroßvater eröffnete vor mehr als 80 Jahren die Café-Pension Maier in Friedrichshafen-Fischbach. Ein paar Betten für Sommergäste machten das Haus von Bäckermeister Alois Maier rasch zum beliebten Ort für Einheimische und Reisende. Ältere Semester erzählen heute noch von den legendären Tanzveranstaltungen. Mittlerweile ist das Maier eine Institution am Bodensee. Ein Viersterne Hotel mit Restaurant, in dem ein von Michelin gekrönter Koch den Ton angibt. Die stark befahrene Bundesstraße ist mittlerweile verkehrsberuhigt, dafür trägt die wenige Schritte entfernte Bushaltestelle heute den Namen des Hotels. Ab und an schafft es der schwäbische Zwiebelrostbraten vom Opa wieder auf die Karte. „Wenn halt gerade geschlachtet wird.“ Seit Sandra und Hendrik Fennel das Ruder im Hotel am Bodensee in der Hand haben, stehen die Rinder dafür nur ein paar Kilometer entfernt auf der Weide, die Zwiebeln sprießen auf der Bodensee-Halbinsel Höri und die Spätzle werden aus Bio-Dinkel vom Nachbarhof zubereitet. Deutsche Traditionsküche 2.0!

Sandra und Hendrik Fennel – Hotel Maier

Sandra und Hendrik Fennel machen einen Schritt nach dem anderen. Und wollen es auf ihrem Weg nicht allen recht machen. Erst kamen Slow Food und die Arche des Geschmacks, dann die Gemeinwohlbilanz und morgen schaffen sie die Energiewende. Auch wenn die beiden generell lieber Taten statt Worte sprechen lassen, trafen sie uns zum Change Maker Interview.

Slow Food Küche als Arche in der Speiserei im Maier

„Bucheckern? Kann man die denn essen?“ zweifelt ein Mann in Anzug und Krawatte am Nebentisch. Die Karte wechselt häufig und ist für Überraschungen gut. Im März schlürfst du Tannenlimo aus frischen Wipferl, im Juli löffelst du Basilikumeis. „Wir verarbeiten, was uns in den Korb fällt.“ Seit März 2023 ist der junge Sternekoch Philipp Heid Küchenchef im Restaurant „Speiserei im Maier“, das schon einige Jahre zu den besten rund um den Bodensee gehört. Er darf sich austoben. Aktuell prüft er mit Hotelchef Hendrik, ebenfalls gelernter Koch, ob sich invasive Tier- und Pflanzenarten, die nicht in Europa heimisch waren – sogenannte Neobiota wie Quaggamuscheln oder Stichlinge aus dem Bodensee – auch als Austern- oder Fischsauce eignen. „Regional muss es sein, nachhaltig produziert und mit Hand und Herz zubereitet.“ Das Ehepaar Fennel steht nämlich zu 100 Prozent hinter den Prinzipien der Slow Food Bewegung. Und geht noch weiter: „Eines Tages wollen wir in jedem Gericht ein Arche-Produkt verwenden.“ Das Projekt "Arche des Geschmacks" schützt weltweit einzigartige Lebensmittel, die zu verschwinden drohen. Hendrik will als Noah in seiner Restaurant-Arche möglichst viele davon retten. Und um die kleinen Gäste von Anfang an guten Geschmack heranzuführen, gibt es in der Speiserei eine spannende Kinderkarte.

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Change Maker Hotel Maier Friedrichshafen Kueche
Foto: Karin Wasner
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Change Maker Hotel Maier Friedrichshafen Speise Tisch
Foto: Hotel Maier
Urbanes Design im Landhotel am Bodensee

Hirschgeweih und Designerlampe. Geht nicht zusammen? Geht doch. Im Hotel Maier vermischt sich die alte mit der neuen Welt. Gutes aus der Vergangenheit darf bleiben, Modernes zieht ein. Links Eiche-rustikal-Vollholzbauernstube, Stammtisch und Rehkrickerl, rechts moderne Innenarchitektur, skandinavische Pölster in gedeckten Farben, großformatige Foto-Bildbände. In der Mitte eine Wendeltreppe. „Die Stiege wollte ich behalten“, streicht Sandra über das geschwungene eiserne Geländer, an dem sie schon als Dreijährige Schoko-Fingerabdrücke hinterließ. „Es ist nicht nachhaltig, alles niederzureißen. Nachhaltig ist, neu zu bewerten, was in der Zukunft noch Sinn macht und welche Verfehlungen man korrigieren sollte.“

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Foto: Karin Wasner

5 Sinne Check

Fühlen

Hot Stone bei der Massage

Riechen

Frische Seeluft

Schmecken

Apfel-Verjus

Hören

Windpfeifen auf der Dachterrasse

Sehen

Asymmetrische Architektur

Die Zukunft moderner schwäbischer Architektur

Seit Kurzem steht im Hof des Hotel Maier ein Neubau, das „Hofhaus“. 20 Zimmer und Suiten in modern-lässigem Design, das Stiegenhaus aus Eyecatcher-Sichtbeton. Hirsch und Reh suchst du im Hofhaus vergebens, hier dominieren klare Formen und Linien, Schrägen, Diagonalen. Sandra und Hendrik wollten Architektur entwickeln, die in die Gegend passt, die regionale Bauweise aufgreift und weiterdenkt. Die Asymmetrie erinnert an das denkmalgeschützte Graf-Zeppelin-Haus in Fiedrichshafen, die silbrige Umspannung an die Segel im See. In den Entwicklungsprozess mit Architekt Markus Müller war die örtliche Bevölkerung involviert. Und jetzt? „Manche lieben es, andere verstehen es nicht - ein Zeichen, dass wir etwas Spannendes gemacht haben“, zeigt das Paar stolz auf die im Abendlicht schimmernde Fassade. Für die Zimmer wurden eigens Tapeten produziert. „Mit Farbcodes, entnommen aus Fotos vom Bodensee, die die Innenarchitektin Claudia Miller vom Dach aus gemacht hat.“ Stoff findest du aber nicht nur an den Innenwänden – auch die Außenfassade des Neubaus wurde mit textiler Struktur umhüllt. Sandra erklärt uns die Idee hinter der filigranen Verkleidung: „Sie macht nicht nur gestalterisch, sondern auch thermisch Sinn.“ Lies im Interview mehr darüber. 

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Change Maker Hotel Maier Friedrichshafen Aussenansicht Abend
Foto: Hotel Maier
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Change Maker Hotel Maier Friedrichshafen Garten
Foto: Hotel Maier
Ökonomie der Gemeinschaft

Sinn stiften ist Grundsatz im familiengeführten Hotel Maier. Die Fennels haben Pläne. Lange Listen. Visionen. Ziele. Mit dem nächsten Bauschritt wollen sie klimaneutral werden. Und sie konnten schon jede Menge Häkchen machen, denn sie haben einiges geschafft in den knapp sieben Jahren, die sie das Hotel führen. „Wir reden nicht drüber, was wir schon alles können. Wir nutzen die Zeit lieber, um uns zu überlegen, was wir noch besser machen können.“ Ein brauchbares Instrument sehen die beiden Hoteliers dabei in der Gemeinwohl-Bilanz, die das Wohl von Mensch und Umwelt in den Fokus des Wirtschaftens stellt. So hat das Paar neben ihren Gästen auch stets ihre Mitmenschen, Mitarbeiter*innen, die Region, Ressourcen und die Natur im Blick.

Change Maker Hotel Gruenderin Petra Percher Robert Kropf
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Das Hotel Maier ist ein change maker Hotel, weil...

... Sandra und Hendrik Fennel das Hotel als eine Arche sehen. Sie tüfteln mit vom Aussterben bedrohten Obst- und Gemüsesorten an neuen Rezepten. Sie experimentieren mit invasiven Pflanzen. Nützen Synergien mit Yoga-Studio und Sportbad im Ort, statt mit großem Spa und Pool ihr eigenes Süppchen zu kochen. Und sie zeigen, wie zukunftsfähige Architektur am ländlichen Bodenseeufer aussieht. Das Hotel Maier zeigt vor, wie man Gewohnheiten der Vergangenheit überdenken und korrigieren kann.

„Wandel ist ansteckend“

„Der Mensch ist keine Insel. Handeln hat Konsequenzen.“ Hendrik und Sandra wissen: Wandel ist ansteckend. Du spürst es schon beim ersten Willkommen-wie-war-die-Reise. Zufriedene Mitarbeiterinnen, zufriedene Gäste. Hier wird gelacht! Selbst die gestresste Firmentruppe, die mit Verspätung zur Klausur anreist, ist schnell auf Kurs und genehmigt sich erst mal ein kleines Pils im gemütlichen Innenhof. In der Küche erklärt der Chefkoch übermotivierten „Round Table“- Clubmitgliedern in sauberen „Speiserei“- Schürzen, wie man einen Ochsen grillt – ein sozialer Event, bei dem Spenden für gemeinnützige Zwecke gesammelt werden. Die feine Dame aus der Nachbarschaft und ihr Mops beenden jede See-Gassi-Runde mit einem Bio-Fair-Trade-Kaffee von der Rösterei Hensler. Der wird auf der Lindauer Insel geröstet. Sie nimmt ihn mit extra viel Zucker. Und manchmal bestellt sie noch „Arme Ritter“ mit eingemachten Zwetschken dazu – weil: man gönnt sich ja sonst nichts.

Du machst die
Welt besser

Gesundes Essen
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Soziale Verantwortung
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Regionale Wertschöpfung
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Kontakt &
Buchungsanfragen

Hotel Maier

Poststraße 1-3 
88048 Friedrichshafen-Fischbach
Deutschland

Hotel Maier

75 Zimmer, 4 Appartments, 12 Kategorien
ab 120 € pro Person/Nacht inklusive Frühstück und Abendmenü

nur 300 Meter vom Bodensee entfernt
bestes Restaurant in Friedrichshafen
eigene Bushaltestelle vor der Tür
kostenfreie Minibar mit lokalen Produkten
divers: 43 MitarbeiterInnen aus 21 Ländern