Hotel Gilbert – Grüner Leuchtturm im Wiener Grätzel
Ein Zukunftshotel im Zeitenwandel: Im Gilbert trifft Genuss auf geschicktes Klimadenken, Mensch auf Natur und quirliges Stadtleben auf ausgedehntes Wochenend-Feeling. Das angesagte Restaurant in dem grünen Boutiquehotel heißt „&flora“ und damit weißt du ja bereits, wohin die kulinarische Reise im hippen siebten Bezirk geht.
Ein Raum wie aus einer anderen Welt: Die Halle lichtdurchflutet, Pflanzen an allen Ecken und Enden, die Muster bunt und divers, dazu Polstermöbel, Fliesen, Glas und helles Holz. Feierliche Stimmung, entspannte Atmosphäre. Betrittst du das Hotel Gilbert in Wien, findest du dich in einem kleinen, wuchernden Paradies wieder. Ein Zauber ist an diesem Ort am Werk, Ankommen nur eine Frage von Sekunden. Du stehst hier übrigens buchstäblich mit dem ersten Schritt im hoteleigenen Restaurant. Das ist kein Zufall, denn im Gilbert wächst zusammen, was zusammengehört – Genuss und Nachhaltigkeit, Gastfreundschaft und Herberge, Mensch, Natur und Wiener Stadtleben, wobei das besagte Restaurant „&flora“ heißt und damit auch schon ziemlich klar signalisiert, wo die Reise hier hingeht.
Tatsächlich ist man aber eh längst am Ziel. Denn Nachhaltigkeit ist hier eine so selbstverständliche Tatsache, dass man sie nicht extra betonen muss. Du kannst dich also auch einfach nur zurücklehnen, erst einmal einen Kaffee aus der Rösterei Süssmund bestellen und das ganzwöchige Wochenendgefühl inhalieren, das dieses Paradies ausstrahlt, in dem die Grenzen zerfließen zwischen Frühstück und Brunch, Mittagstisch und Cocktailhour – eine Zeitlosigkeit im allerbesten, zeitgemäßen Sinn. Einchecken kannst du später immer noch.
Astrid Kahl-Schaban & Kurt Kleindienst – Hotel Gilbert
Im hippen Wiener Bezirk Neubau gehört er bereits zu den Highlights einer jeden Sight-Seeing Tour: Der vertikale Garten des jungen Stadthotels Gilbert. Was alles hinter der imposanten Fassade steckt und warum davon nicht nur Hotelgäste profitieren, darüber sprechen wir mit Eigentümer Kurt Kleindienst und Gastgeberin Astrid Kahl-Schaban.
Parvin Razavi – Autodidaktin, Quereinsteigerin und für den Gault&Millau die „Newcomerin des Jahres“, hat im „&flora“ aus dem Stand drei Hauben erkocht, und das kommt definitiv nicht von irgendwoher. Razavi zelebriert hier eine klare, moderne Produktküche, in der markante Aromen auf eine inspirierte Weise auf- und ineinandergeschichtet werden, sprich: Kohlrabiravioli mit Birnen und Senfkaviar, oder geschmorter Sellerie mit Ofen-Kraut, gegrillten Kräuterseitlingen und Selleriejus, oder – ja, diese Küche kann auch mit Tieren umgehen – gebratene Forelle mit Ricotta-Agnolotti, Forellenkaviar und Beurre Blanc. In jedem Fall alles von Leaf to Root von Farm to Table. Weil Urlaub geht durch den Magen, und dass „Wien“ gleich „Schnitzel“ ist, können sie dir gern anderswo erzählen.
Lieber lassen wir Hotelmanagerin Astrid Kahl-Schaban von ihrem rund 60-köpfigen Team schwärmen, das im Gilbert dafür sorgt, dass Wein- und Wassergläser gefüllt sind, kleine Mannerschnitten als Betthupferl auf den Kopfkissen liegen und die Frühstücksteller akkurat abserviert werden. „Wir sind unendlich stolz auf diese vielfältige, großteils junge und professionelle Truppe mit starkem Frauenanteil“, so Kahl-Schaban. Und tatsächlich: Diese fröhlich, diverse Crew, in der Menschen mit Migrationshintergrund, Studierende aus der Stadt, Lehrlinge in allen Bereichen, Mitarbeitende mit Beeinträchtigung und Führungskräfte am gleichen Strang ziehen, sorgt in der Minute des Ankommens für selige Entspannung. „Ich finde es super, dass das Team auch in der Freizeit viel miteinander unternimmt. Das ist nicht selbstverständlich. Sie stehen wahnsinnig füreinander ein.“
Und da Fairness keine Einbahnstraße ist, versucht die mit viel Human-Resources-Erfahrung ausgestattete Gastgeberin, ihren Teil zurückzugeben. Ein zusätzlicher freier Tag am Geburtstag ist selbstverständlich, ebenso die Mitbenutzung des Hotel-Gym zu definierten Zeiten. Bezahlt wird übertariflich und für alle Mitarbeitenden stehen Coachings, Therapieangebote und Fortbildungsmöglichkeiten bereit. Denn auch das ist gelebte Nachhaltigkeit: Die Mitarbeiterzufriedenheit so zu stärken, dass nicht nur die Fluktuationskosten geringgehalten werden, sondern dir und allen anderen Gästen ein überdurchschnittlich persönliches Service geboten wird.
5 Sinne Check
Samtsofa
Wiener Kaffeebohnen
Gemüse vom Dachgarten
Die hauseigene Schallplatte
Grün, Grün, Grün
Überhaupt: Der Gang der sprichwörtlichen Extrameile ist im Gilbert quasi die liebste Übung. Warum Glasfassade oder Marmorportal, wenn eine 350 Quadratmeter große komplett vertikale Grünanlage nicht nur das eigene Haus temperiert, sondern auch das Mikroklima der unmittelbaren Umgebung mitregelt – und nebenbei noch very instagrammable ist? Mittlerweile ist erwiesen, dass die dauergrünen Kletterpflanzen im Sommer kühlen – weshalb es im Gilbert keine Tropennächte gibt – und im Winter isolieren. Dass sie schädliche Luftinhaltsstoffe festhalten und frischen Sauerstoff produzieren. Die genauen Auswirkungen werden gerade in einem Forschungsprojekt der Universität für Bodenkultur gemessen und ausgewertet. Prima, aber verwunderlich, dass das Hotel Gilbert am Spittelberg immer noch eines von ganz wenigen Gebäuden in Wien ist, das so eine aufwendige, moderne Grünfassade mitten in die Stadt pflanzt. Gilberts grüne Hülle ist ein echtes Leuchtturmprojekt.
Mit dem Umbau ihres ViennArt Hotels kam für die Eigentümerfamilie Kleindienst-Giendl die Zeit für Veränderung. Von Anfang war klar: Wenn nachhaltig, dann vom Energiekonzept bis zur Handseife. „Wir leben in einer Zeitenwende, in der man nichts entstehen lassen kann, ohne auch darüber nachzudenken, wie man Materialien verwendet oder was eine Nachnutzung sein könnte“, erklärt Grandseigneur Kurt Kleindienst.
Old school hingegen nennt er jene Dinge, über die er im Zeichen der Klimakrise heute nur mehr den Kopf schütteln kann: Heizungen und Minibars im Dauerbetrieb, Bodenversiegelung, täglich Berner Würstl und Food Waste… Deshalb kooperiert das Gilbert mit “to good to go” – dabei werden Lebensmittel, die am Ende des Tages übrig bleiben, in die App geladen und du kannst sie zum kleinen Preis mit nach Hause nehmen. Der Seniorchef spricht über das gefinkelte Energiekonzept des Gilbert: Hier laufen Klimaanlage und Heizung perfekt optimierte nur dann, wenn es wirklich nötig ist. Gekühlt wird erst ab 27 und bis maximal 22 Grad, geheizt bis 23 Grad. Die Sauna im Spa wird von Oktober bis März lediglich zu festen Zeiten angeboten, im Sommer überhaupt nur auf Nachfrage. Die Sauna in der Loft ganz oben wiederum ist besonders energieeffizient.
Das Hotel Gilbert ist ein change maker Hotel, weil...
... die Familie Kleindienst-Giendl mitten in Wien ein echtes Zukunftshotel betreibt. Mit seiner riesigen grünen Fassade fungiert das Gilbert nach außen als Kühlung für die Großstadt. Nach innen dämmen die Pflanzen, was richtig viel Energie spart. Das Hotel Gilbert zeigt vor, welche Möglichkeiten ein modernes Stadthotel heute hat – und als eines von ganz wenigen nutzt es die auch!
Schließlich findest du noch die kleinen, feinen Details, die aus einer bloßen Stadtunterkunft ein familiäres, luxuriöses, urbanes und gründlich grünes Boutiquehotel machen: eine Bibliothek mit Büchern, die nicht nur dekorativ, sondern allesamt überaus lesenswert sind. Ein Plattenspieler auf dem Zimmer mit einer eigens für das Haus zusammengestellten „Gilbert-Vinyl“ – eine Cross-Genre Platte mit vorwiegend österreichischen Künstler*innen, allen voran Louie Austen, Billy Cobham feat. Novecento, Zenit und Triangle. Viel Vintage Chic trifft auf einen Garten für die Küchenkräuter. Fünf &flora Bienenvölker, die bei einem Heurigen in Dornbach herumschwirren, sorgen für eigenen Honig. Demnächst soll ein Regenwurmhotel am Dach entstehen, um Erde aus den wenigen Küchenabfällen zu gewinnen, die das No-Waste-Konzept des &flora abwirft. Putzmittel werden aussortiert, die Zimmerreinigung auf Wasserdampf umgestellt. Und die Bettwäsche soll auch bald komplett bio sein. Ist dieser Gilbert – gar ein Streber? Vielleicht. Aber ganz sicher der charmanteste der Stadt.
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Hotel Gilbert
Breite Gasse 9
1070 Wien
Österreich
Hotel Gilbert
48 Standardzimmer, 5 Suiten, 4 Epic Lofts
ab 180 Euro pro Zimmer/Nacht
mit Gourmetfrühstück
3-Hauben-Restaurant &flora von Parvin Razavi
Farm-to-Table, Leaf-to-Root-Küche
Unique Pflanzenfassade
Zentrale Lage am Spittelberg beim Museumsquartier
Gym, Sauna
2 Eventräume