Change Maker Hotel Gradonna Mountain Resort Bett Schlafen
© Gradonna Mountain Resort

Beim Großglockner träumen: Schlafsommeliers im Gradonna

Hotelnews

Wenn Martha Schultz vom Gradonna Mountain Resort über die Dinge spricht, die in ihrem Naturdesign-Hotel gerade so passieren, stolpert sie von einem Herzensthema ins nächste. Es geht um das Knowhow über guten Schlaf. Um Kärtchen, die sie neuerdings an die Zimmertüren hängt. Und sie erzählt von ihrer neuen Leidenschaft!

Franziska Riedl

„Dass man hier so wahnsinnig gut schläft, liegt an der Umgebung, der Ruhe und an der guten Luft“, weiß Martha Schultz. Die Miteigentümerin des Gradonna Mountain Resorts in Osttirol nimmt das Thema Schlaf gerade sehr ernst. Genauso wie viele andere Themen im Haus. Das Wertschätzen der Mitarbeiter*innen etwa, das Ressourcensparen. Oder die Temperatur im Pool…

Von Prävention und gutem Schlaf

Das Gradonna liegt am Tor zum Nationalpark Hohe Tauern. Hinter dem Hotel geht’s nicht weiter, hier warten weite Wiesen, Wälder, Berge. Ruhe und viel klare Luft. Dass immer mehr Gäste das Hotel gezielt buchen, weil sie hier, am Fuße des Großglockners, so gut zur Ruhe kommen, ist Martha Schultz’ Passion für das Thema Schlaf zu verdanken. Denn klar, die Umgebung macht viel aus. Guter Schlaf ist aber komplexer. Da braucht es Knowhow von außen und ein paar vife Menschen, die im Gradonna auch Schlafsommeliers genannt werden. Es sind Schlummer-Profis, die einem sagen, welches Buch man am Abend lesen soll, dass blaues Licht – also Handy, Laptop und Co – anregt und welcher Tee beruhigt. Anhand eines Kissenmenüs entscheiden die Gäste außerdem, ob der Polster mit Wildrosen oder mit Bergheu befüllt sein soll - je nach individuellen Bedürfnissen. „30 Prozent der Menschen leiden an Schlafstörungen“, meint Schultz „da müssen wir Einhalt gebieten.“ Prävention sei da das A und O, denn „hat man einmal eine Schlafstörung, wird man sie so schnell nicht los“.

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Hotel Gradonna in Kals Blick auf das Zimmer aus Zirbenholz
Gradonna / Gert Perauer
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Change Maker Hotel Gradonna Mountain Resort im Winter
© Gradonna Mountain Resort / Gert Perauer
Die Duftsprays von „Magdalena’s Cosmetics“

Präventiv kommen im Gradonna seit Kurzem auch neue Gerüche zum Einsatz. Konkret ein leichter Raumduft, der nach „Gebirge“ riecht und den die Schlafsommeliers zum gut Schlafen empfehlen. Das Spray gehört zur hauseigenen Kosmetiklinie „Magdalena’s Cosmetics“ – ein weiteres Herzensprojekt von Schultz. Die nachhaltige Beautymarke hat sie gemeinsam mit ihrem Sohn und Apotheker Lukas ins Leben gerufen. Unterstützung holten sie sich von den Kräuterexpertinnen im Haus. Gemeinsam entwickelten sie in den vergangenen Jahren ein Pflegekonzept aus den Kräutern und Heilpflanzen der umliegenden Berge. Die Körper- und Duftsprays sind der große Newcomer. Wie alle Produkte der Linie biozertifiziert und komplett von Hand gefertigt. In ihnen steckt kein wilder Chemie-Cocktail, sondern das, was vor der Haustüre wächst.

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Die neue Greencard

Weniger ist mehr. Das Credo gilt im Gradonna in vielen Bereichen. Auch, wenn es um die neuen Kärtchen geht, die nun an manchen Zimmertüren baumeln. "Mit dem Green and Clean-Kartl signalisieren die Gäste, dass sie an dem Tag auf die Zimmerreinigung verzichten wollen“, erzählt Schultz. Maximal drei Nächte in Folge sei das möglich, dann wird automatisch wieder gereinigt. Um die Gäste zu animieren, verlost das Haus unter denen, die es nutzen, am Ende der Saison großzügige Aufenthalte im Hotel – mit bis zu sieben Nächtigungen. Martha Schultz und ihr Team weisen die Gäste gezielt darauf hin. „Wir teilen auch mit ihnen, wieviel Abwasser sie damit eingespart haben, wie viele Handtücher nicht gewaschen werden mussten und so weiter. Im Endeffekt profitieren auch unsere Mitarbeiter davon. Wenn weniger gereinigt werden muss, gibt es mehr Freizeit. Und auch das ist gut.“

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Change Maker Hotel Gradonna Mountain Resort im Winter Pool
© Gradonna Mountain Resort
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Change Maker Hotel Gradonna Mountain Resort im Winter
© Gradonna Mountain Resort / Gert Perauer
Nachhaltigkeit als Prozess

Wie wichtig Mitarbeiter*innen sind, betont Schultz immer wieder. Sie will, dass ihr Team das Thema Nachhaltigkeit mitträgt. „Möglich ist das nur, wenn man sich immer wieder zusammensetzt“, meint sie und spricht von einem „Prozess, der nie aufhört“. Die Ideen der Mitarbeiter*innen lässt sie, so gut es geht, in den Hotelalltag mit einfließen. Etwa wenn es um die Papierreduktion im Haus geht. Oder bei der Frage, ob der Außenpool wirklich 30 Grad haben muss, oder ob 28 Grad reichen. Gerade ist die Überproduktion beim Frühstücksbuffet ein Thema. „Wenn man den Schinken immer wieder neu aufschneiden muss, entsteht dadurch natürlich ein größerer Personalaufwand“, sagt Schultz. „Das muss man wollen. Uns ist es das wert“.

Der Change zum Zugfahren

Was die Chefin der Schultz-Group ihren Gästen jetzt und auch in Zukunft noch direkter vermitteln will, ist der Zugang fürs langsame Reisen. „In der Corona-Zeit bin ich eine begeisterte Zugfahrerin geworden“ erzählt sie. Ihre Mission sei es, die Menschen nun bei jeder Möglichkeit zu ermutigen, mit der Bahn zu kommen. Auch, weil das Gradonna-Shuttle sie jetzt gratis von Lienz abholt. „Die Gäste waren zuerst skeptisch, das hat sich mittlerweile gelegt. Viele genießen das entschleunigte An- und Abreisen.“ Auch hier bringt sie mit einer Leidenschaft Steine ins Rollen.

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