Hotel Klosterbräu – der Bauer als Hotelier
500 Jahre alte Klostermauern. Haushühner, die Sommerfrische auf der Alm machen. Und ein Gastgeber in sechster Generation, der einen vegetarischen Bauernhof neben das Hotel stellt. Über die Welt, das Wissen und die Werte hinter den Kulissen des Fünfsterne-Hotel Klosterbräu, hoch oben am Seefelder Plateau.
Tirol, Seefeld, Hotel Klosterbräu: Eigentlich wollten wir mit Alois Seyrling über seine neuen Naturzimmer reden. Über Pools mit Solarheizung. Über Bio-Ortswärme. Über intelligente Steuerungen von Heiz-, Klima- und Luftanlagen in seinem 500 Jahre alten Haus, dem Luxus-Wellness-Hotel. Dann kam der Almauftrieb der Hühner in die Quere. Mit ein paar Dutzend seiner Gluckhennen machte sich Seyrling auf den Weg zur Sommerfrische auf die Reitherjoch Alm, für die er gerade erst den Zuschlag erhalten hatte. Jahrelang hat er sich nach so einer Almhütte gesehnt.
Die Hauseseln sollten den Hühner folgen. Das Ganze ohne Tatü und Trara, ohne Blaskapelle, ohne Blumenschmuck und Glockengeläute. Seyrling will „da oben auf gar keinen Fall eine Fünfsterne-Alm hochzüchten“, wie er sagt. „Wir werden uns bei den Preisen und auch bei den Speisen und Getränken an typischen Tiroler Almen orientieren.“ Es ist die Einfachheit, die ihn auf die Alm lockt. Das Wesentliche in den Bergen. Das Bauersein. Kühe hätte er halt noch gerne. Da stehe er mit seiner Frau Agnes in Verhandlungen. Noch konnte er die langjährige Vegetarierin nicht von Milchkühen begeistern.
Zurück von der Alm auf das Seefelder Hochplateau: Bei Sigis Sauhaufen war Agnes von Beginn an Feuer und Flamme. Das ist die vegetarische Landwirtschaft mit Tieren am Seefelder Pfarrhügel, gleich hinter dem Klosterbräu. Sieben Jahre lang haben die Seyrlings an diesem Bauernhof-Neubau geplant. Heue leben sie mit ihren Kindern drin. Besser gesagt oben drauf. Da knabbert dich das Zwergpony Vanilli an. Die Hängebauchschweine Jürgen und Mortadella grunzen tiefenentspannt, als wären sie gerade von der Massage gekommen. Die Zwergrinder Kim und Käfele, die Ziegen und Hasen rennen kreuz und quer durch den Stall. Animal Patchwork nennt Seyrling das Zusammenleben am Sauhaufen.
5 Sinne Check
500 Jahre alte Steinmauern
Hopfen in der eigenen Brauerei
Eier von den Hotel-Hennen
Glocken in der Klosterkirche
Kerzenschein im Klostergang
Er schließt damit an eine alte Tradition an: Als das Klosterbräu noch die Augustinermönche beherbergte (1516 bis 1809), gehörte die Landwirtschaft zum Lebensunterhalt dazu. Ackerbau, Hopfenanbau fürs eigene Bier, Waldwirtschaft und Nutztiere wurden gehegt und gepflegt. Das alles lässt Neo-Bauer Seyrling nun am Pfarrhügel wieder aufleben. „Wenn du auf diesem Garten Eden hinter dem Hotel stehst, siehst du Weideflächen für Schafe, Ziegen und Rinder, die Freilaufflächen für unsere Wanderhühner.“
Im Gewächshaus züchtet er Kräuter – früher war hier übrigens die legendäre Après-Ski-Bar „Siglu“ drin. Der Bierhahn ist noch aktiv, Seyrling zapft seinen Gästen hier des Öfteren ein frisches selbstgebrautes Bier. Am angrenzenden Naturspielplatz wird es einen Heustadl zum Toben, eine Matsch-Straße und einen Natur-Lehrpfad geben. Seyrling baut Hopfen für die hauseigene Brauerei an. Gemüse und Erdäpfel kommen von dem Hügel. Und wenn die Blumen im Hotel nicht aus der Bio-Gärtnerei Seidemann stammen, dann hat sie das Team hinten auf der Wiese gepflückt.
Das Hotel Klosterbräu ist ein change maker Hotel, weil...
sich Alois Seyrling innovativ und rapide vorwärts und in gewisser Weise rückwärts bewegt. Mit einer Landwirtschaft, die auch vor 200 Jahren funktioniert hätte, als seine Familie das Klosterbräu übernahm. Mit einer Bauweise, die auf die Region achtgibt. Im Klosterbräu treffen überlieferte Spiritualität und moderner Spirit aufeinander.
Irgendwann reden wir dann doch über die 25 neuen Naturzimmer. Zurück zur Natur ist der neue Luxus, sagt Seyrling. „Wir haben dafür ausschließlich mondgeschlägertes Holz aus dem eigenen Wald genutzt. 95 Prozent der Materialien stammen aus der Alpenregion, genauso wie die Handwerker*innen. Die Eichenholzbretter liegen auf einem Ökobodenaufbau, die Dämmung besteht aus Hanf und Schafwolle, die Fassade ist naturbelassen, ungebeizt und farbfrei. Die Räume sind groß und hell, die Lampen aus Holz und Heumaterialen gemacht. Seyrling erzählt, dass die Bio-Lehmwände Temperaturen und Feuchtigkeit sehr gut regulieren und dass das viele Zirbenholz beruhigt und gut schlafen lässt. Die Naturzimmer sind die perfekte Alt-trifft-Neu-Ergänzung zu den freigeschlagenen Steinmauern in der Lobby, zu dem gut gefüllten historischen Weinkeller, in dem du Fine Dining serviert bekommst oder einfach an der Weinverkostung teilnimmst und zum Klostergang, der durch mystisches Kerzenflackern erhellt ist.
Individuelle Spa-Behandlungen, die hier „Younique“ heißen, acht Themensaunen, Innen- und Außenpool, Sportprogramm, Yoga im alten Gewölbe und der Private Spa im Klostergang sind es, die die meisten Gäste in das achtsame Luxushotel ziehen. Schau dir die geschnitzte Sauna an, in der über 800 Stunden Handarbeit stecken. Und die neue Outdoor-Sprudelwanne. Sie ist das lauschigste Plätzchen im Spa, mit konstanten 37 Grad und Blick ins Karwendelgebirge. Die Energie für all das kommt aus der örtlichen Holz-Hackgut-Anlage. Die Schwimmbäder beheizt Alois mit Sonnenenergie, den Strom liefern Öko-Produzenten.
Der Bräukeller Grill & Veggie ist eine von insgesamt neun Dinnerlocations im Hotel Klosterbräu in Tirol. „Auf der Karte stehen Steaks und Burger. Wir sind stolz, das 50 Prozent der Karte aus Bowls, vegetarischen und veganen Speisen besteht“, sagt Seyrling. „Wir verwenden in unserem gesamten Hotel zu 100 Prozent Österreichisches Rind- & Schweinefleisch, sowie Wildfleisch aus unserem Alpenpark Karwendel und Fisch aus der Zucht in unserer Nachbargemeinde Leutasch.“ Das Frühstücksbuffet hat sein Team komplett auf bio und regional umgestellt.
Food Waste ist ein Riesenthema im Klosterbräu: Deswegen hat Seyrling das Wurstbuffet umgebaut: Jetzt schneidet dir das Frühstücksteam den Schinken, die Salami und den Käse mit einer schönen Berkel-Maschine direkt auf den Teller. „So sparen wir im Jahr Hunderte Kilo Wurst und Käseabfall.“ Und dann sind da ja noch die Hühner. „Die Mädels stammen ausschließlich von alten Rassen, die nicht auf Massenproduktion, sondern auf ein langes Tierleben ausgerichtet sind.“ Sie legen zwar nur jeden zweiten Tag ein Ei. Dafür leben sie aber bis zu vier Mal so lange als herkömmliche Turbo-Hennen“. Zudem schmecken die Eier gut, sind cholesterinarm und aus völlig natürlichem Grund hellgrün, hellblau, violett, grau oder beige. Davon kannst du dich jeden Tag überzeugen – denn jeden Tag wartet dein "Happy Egg" beim Frühstück auf dich – soferne die Hühner nicht auf der Reitherjoch Alm auf Urlaub machen.
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Klosterstraße 30
6100 Seefeld in Tirol
Hotel Klosterbräu
90 Zimmer und Suiten
Spiritual Spa mit fünf Pools
handgeschnitzte Sauna
historischer Weinkeller
eigene Brauerei und Bierbrunnen
9 Dinnerlocations im Hotel
Landwirtschaft und Streichelzoo
150.000 m2 privater Garten