
Die Region Seefeld leistet gerade echte Pionierarbeit in Sachen Umweltschutz. Was das Hotel Klosterbräu damit zu tun hat und warum Alois Seyrling jetzt alten Gemüsearten neues Leben einhaucht, liest du hier.
„Die violette Kartoffel ist wieder da“. Alois Seyrling erzählt, dass die kleine bunte Knolle extrem robust ist und zu den wenigen alten Gemüsesorten gehört, die bei ihm in Seefeld, hoch oben auf 1200 Metern gedeiht. Ein kulinarisches „perfect match“ für ein Fünf-Sterne-Hotel wie das Klosterbräu, in dem Altes geschätzt und gepflegt, gleichzeitig aber stets auf die Zukunft geblickt wird.
Alois steckt gerade tief drin in den Themen Lebensmittel und Eigenproduktion. „Wir haben uns unsere CO2-Bilanz angeschaut und gesehen, dass 80 Prozent auf den Bereich Lebensmittel fallen“, sagt der Hotelier. Geändert haben sein Team und er schon einiges: So isst du im Klosterbräu jetzt, abgesehen vom Frühstück, nicht mehr von Buffets – die Menge an weggeworfenen Lebensmitteln konnte damit reduziert werden. Auch, weil man Schinken und Wurst nicht einfach aufladen kann, sondern weil eine Servicekraft dir ein paar Dekagramm liebevoll wie beim Metzger frisch runterschneidet. Viele Produkte stammen aus der eigenen Landwirtschaft, von den Hügeln, Wiesen und aus den Gewächshäusern rundherum. Aber es geht immer noch mehr…
Zurück zur lila Kartoffel, die heuer auf Sigis Sauhaufen, der vegetarischen Landwirtschaft des Klosterbräus, zum zweiten Mal geerntet wurde. Der Erdapfel gefällt den Gästen, weil er so intensiv und besonders schmeckt und weil er auch optisch was her macht. Symbolhaft steht die kleine Knolle auch für den Wandel einer ganzen Gegend: Seefeld hat 2023 als erste Region überhaupt das Österreichische Umweltzeichen für Destinationen verliehen bekommen. Die Auszeichnung erhält eine Region nur in ihrer Gesamtheit. Und nur dann, wenn alle Akteur*innen an einem Strang ziehen.
Und da kommen die „Plateau Pioniere“ ins Spiel, eine Gruppe von acht extrem engagierten Menschen aus den Bereichen Naturpark Karwendel, Tourismusverband und Hotellerie, die vorleben, wie Nachhaltigkeit im Seefeld funktionieren kann. Alois Seyrling ist einer von ihnen. Die Pioniere arbeiten aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft mit, sie tauschen sich in Workshops zu Klimaschutzthemen aus, sie erarbeiten für ihr jeweiliges Unternehmen Strategiepläne zur CO2-Reduktion, initiieren und nehmen an Projekten zum Erhalt und Ausbau von Biodiversität teil. Und die lila Kartoffel? Dass sie zurück auf dem Plateau ist, ist auf dem Mist der Pioniere gewachsen.


Zurück im Klosterbräu hat Alois im letzten Jahr noch weitere seiner Äcker umgegraben. Oder besser: er gemeinsam mit seinen Gästen. Seit kurzem wachsen rund ums Hotel 300 neue Apfelbäume mit drei verschiedenen Apfelsorten. „Das Projekt ist im Austausch mit Stammgästen aus Südtirol entstanden, die Apfelbauern sind. Sie kamen dann mit zehn Freunden und haben gemeinsam mit uns in zwei Tagen die Bäume eingepflanzt. Kostenfrei, aus der Gaudi“, sagt Alois. Der Hotelier schaut gerade, welche Sorte auf so einer Seehöhe funktioniert. Damit er sich langfristig auf eine oder zwei konzentrieren kann. Das große Ziel der Mission „Apfelbaum“ sind 1000 Bäume, deren Ernte in den Apfelstrudel am Nachmittag oder in den Obstschalen auf dem Frühstückstisch landen soll. Mit ihren Ausscheideprodukten hat Alois auch schon was vor: im Klosterbräu soll nämlich eigener Schnaps gebrannt werden. „Die Schnapsbrennerei wollen wir bald bauen“.
Auch die Blumenwiese des Hotels, die von Juni bis Ende September so bunt vor sich hin blüht, hat ein Upgrade bekommen und ist jetzt größer. Durch den Einsatz einer speziellen Blumensaatmischung sind die Pflanzen enorm robust. „Da kann’s auch mal drauf schneien, wie in diesem Jahr, das macht den Blumen nichts“. Die Blüten nützt das Hotel zur Deko für Speisen, die Schnittblumen fürs Ambiente in den Räumen. Außerdem wird durch die vergrößerte Wiese auch die Biodiversität gefördert. Das passt gut ins Klosterbräu-Konzept, denn die gesamte eigene Landwirtschaft ist sowieso und schon immer Biodiversitätsfläche. Heißt, dass zum Beispiel erst ab Mitte Juli gemäht werden darf und dann auch nur einmal im Sommer, „damit die Blüte von allen Insekten möglichst lange genutzt werden kann“, sagt Alois.


Zum Beispiel von den Bienen, die sich in diesem in Ruhe gelassenen Terrain extrem wohl fühlen. Mittlerweile sind es 20 Bienenvölker à 50.000 Bienen. Also insgesamt eine Million summende Insektlein, um die sich ein Imker aus Seefeld kümmert und der sie im Herbst zu sich ins Tal holt, damit’s die Bienen den Winter über warm haben. Im Frühling dürfen sie wieder hinauf aufs Plateau. Ihren Honig schmierst du dir in der Früh aufs Butterbrot und erhältst am Abreisetag ein Glas davon als Geschenk für daheim.
Das sind die Stärken des Hotel Klosterbräu
Kontakt &
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Klosterstraße 30
6100 Seefeld in Tirol
Hotel Klosterbräu
90 Zimmer und Suiten
ab 227 Euro p. P./Nacht
Spiritual Spa mit fünf Pools und handgeschnitzter Sauna
historischer Weinkeller für Verkostungen und romantische Dinner
Brauerei und Freibierbrunnen im Hotel
neun Restaurants zur Auswahl
Landwirtschaft und Streichelzoo
150.000 m2 privater Garten und über 80 Hektar Eigenwald