Lust auf ein kulinarisches Abenteuer? Wir zeigen euch acht Slow Food Hotspots mitten in Deutschland – von Eichsfeld über Jena und Erfurt bis in die Rhön . Wir besuchen Gastgeber*innen, die bewußt und achtsam mit Lebensmitteln umgehen. Koste dich mit uns durch Thüringen!
Thüringen – das Herz Deutschlands – ist nicht nur landschaftlich vielfältig, sondern auch kulinarisch spannend. Zwischen Wäldern, Hügeln und historischen Städten gedeiht eine Küche, die Wert auf Herkunft, Saisonalität und Handwerk legt: ehrlich, mit Respekt vor Natur und Kultur. Von kleinen landwirtschaftlichen Höfen bis hin zu Manufakturen und Restaurants – wir entdecken die Langsamkeit und zeigen euch, wo ihr Thüringen mit allen Sinnen genießen könnt.
Wir starten unsere kulinarische Reise in Gera mit einem Frühstück in der Demeter Bäckerei Laudenbach. Der Familienbetrieb bäckt hier seit 1795 – heute in neunter Generation – und ist damit die älteste Bäckerei Thüringens. Hier entstehen Brote, Kuchen und Backwaren aus 100 % regionalem Mehl. Ein spektakuläres Projekt: die größte Erdbeertorte der Welt, mit 100 Kilo Bisquitboden, 240 Kilo Erdbeeren, 50 Kilo Pudding. Nicht verkaufte Backwaren gehen nicht in den Müll, sondern an die Geraer Tafel, an Bauernhöfe der Region oder den Tierpark. Beim Lebensmittelretten bist auch du gefragt: Mach mit und schnapp dir kurz vor Ladenschluss eine Rettertüte.
Im Eichsfeld direkt unterhalb der imposanten Burgruine Hanstein begrüßt der Klausenhof Gäste, die auf nachhaltigen Genuss setzen. Hinter dem Gasthaus steht Familie Röhrig, die traditionelle Gerichte und echtes Handwerk liebt. Ihr Schlachtereibetrieb, der Kräutergarten und regionale Zutaten von Bio-Bauern aus Unterrieden geben jedem Gericht das gewisse Etwas. Martin Röhrig serviert Gerichte, die zur Region passen: hausgemachte Würste, Wild oder geschmorte Ochsenbäckchen – stets mit einem Auge auf das, was gerade wächst. Echtes Mittelalterflair erlebst du beim Ritteressen: In der Mittelalterschänke, der Brunnenstube oder im Rittersaal biegen sich die Tafeln bei Kerzenschein und knisterndem Kaminfeuer. Aufgetragen wird dann mittelalterlich: in Mollen, Tonkrügen und eisernen Gefäßen.
Von Bornhagen geht es nach Jena zum Restaurant Landgrafen. Hoch über Jena genießt du hier neben regionaler Küche eine der besten Aussichten über die Stadt. Das Ambiente? Alte Steinmauern, ein moderner Glaskubus und eine beeindruckende Terrasse. Danach führt unsere Reise ins Weimarer Land, zum Schwesterbetrieb Café Belvedere. Mitten im Lust- und Irrgarten von Schloss Belvedere liegt das Cafe südlich von Weimar auf einer Anhöhe. Hier wirst du mit hausgemachten Mehlspeisen verwöhnt, an Wochenenden öffnet der Biergarten.
Nur 45 Minuten entfernt, nahe dem Ilmtalradweg im Weimarer Land liegt Schloss Tonndorf inmitten von idyllischen Streuobstwiesen. In der Schlossimkerei Tonndorf produzieren die Imker Maximilian Weber, Detlef Rien und Christian Harald Stiefel auf dem 15 Hektar großen Gelände feinsten Bio-Honig. Hundert Bienenvölker sorgen für süßes Gold, das du hier direkt aus dem Honigautomaten ziehen kannst! Bei Workshops, Kursen oder Führungen durch den Bienenschaugarten und die Imkerei erfährst du Spannendes über die Bedeutung von Artenvielfalt, Biodiversität und nachhaltigem Wirtschaften.
In Erfurt betreten wir Kromer’s Restaurant & Gewölbekeller, mitten in der Altstadt. Das Lokal von Sabine und Steffen Heilmann ist schon lange Pionier in Sachen Slow Food. Sie stehen für regionale Zutaten und Thüringer Küche: "Unsere Speisekarte umfasst nicht viele, dafür aber sorgfältig ausgewählte und überwiegend regionale Produkte." Das Besondere: Ein Teil der Zutaten stammt aus einem Schulprojekt „Lernen mit der Natur“, das Bier liefert eine kleine Brauerei in Hüpstedt. Im Sommer sitzt du im Innenhof unter dem großen Birnbaum, im Winter ist’s im urigen Gewölbekeller aus Natursteinen gemütlich.
Südlich von Erfurt liegt der Landhof Am Ziegenried direkt am Gera-Radweg in Dosdorf. Hier schaffen Menschen ein Slow-Food-Erlebnis mit Muh und Mäh und verbinden Landwirtschaft und Gastlichkeit. Mach Rast im idyllischen Hofcafé bei Käsekuchen oder selbstgemachtem Schafmilcheis. Im Hofladen kannst du Milch- und Käsespezialitäten aus der hauseigenen Käserei aber auch Joghurt, Tee, Gewürze und Liköre für dein Rad-Picknick einpacken. Für die abendliche Grill-Session gibt es Fleisch vom Rind und Lamm aus eigener Zucht oder – für Fans von Lagerfeuerromantik – Lamm-, Rind- und Wildschweinbratwürste. Wer mehr über das Leben auf einem Slow-Food-Bauernhof erfahren will, kann bei einer Hofführung die Bauernfamilie und ihre Schafe, Ziegen, Kühe und Gänse kennenlernen.
Unser Weg führt nun ins Werra-Suhl-Tal zur Lichtquell Ölmühle. Tropfen für Tropfen setzt Heike Günther hier auf regionale Zutaten und produziert kaltgepresste Öle aus Leinsaat, Hanf, Mariendistel & Co. Rohstoffe und Saaten werden wachsen vorwiegend auf den Feldern der Biobauern- und bäuerinnen der Umgebung und werden bei ihr weder geschält noch erhitzt. Heike sorgt für schonende Pressung und verzichtet aufs Filtern. Bei Workshops kannst du Heike bei der Produktion ihrer gesunden Öle live erleben – und ihre Schätze verkosten.
Letzte Station auf unserer Reise durch das Slow-Food-Paradies Thüringen machen wir an einem ganz besonderen Ort: dem Biosphärenreservat Rhön. Hier führt Familie Heidinger in fünfter Generation das Landhotel Zur Grünen Kutte. Über 65 % regionaler Wareneinsatz sind hier gelebte Realität, die Familie ist Mitglied im Verein „Aus der Rhön – für die Rhön“. Auf der Karte stehen Gerichte wie Rhönforelle aus Kaltensundheim, Dermbacher Eiernudeln, Rinderroulade und Kräutersalate aus dem eigenen Garten. Wer sich nicht nur kulinarisch mit der Natur verbinden will, lässt sich einen Picknickrucksack voller Slow-Food-Snacks fürs "Tausend-Sterne-Picknick" packen – der Sternenpark Rhön mit seinem von der UNESCO geschützten Sternenhimmel liegt direkt vor der Tür. Wenn du eine Sternschnuppe erspähst, hast du einen Wunsch frei!
Wir von der Insiderei lieben Transparenz. Deswegen möchten wir dir sagen, dass dieser Beitrag in Kooperation mit dem Reiseland Deutschland im Rahmen der Nachhaltigkeitskampagne FEEL GOOD erstellt wurde. Der Beitrag wurde – bei völliger redaktioneller Freiheit – finanziell unterstützt.