Da geht noch was im Leitlhof

„Ausruhen in Sachen Nachhaltigkeit geht nicht“, sagt Stephan Mühlmann. Aber was geht da, bei ihm im Pustertal, überhaupt noch? Der Leitlhof, den der Südtiroler gemeinsam mit seiner Frau Evelin führt, ist eines der wenigen klimafreundlichen Hotels der Welt und zählt zu den ersten energieautarken Häusern überhaupt. Ganz neu haben die beiden jetzt auch zwei Apartments in petto, die ganz wunderbar für die ganze Family passen. 

Beim Mühlhof, dem 500 Meter Luftlinie vom Leitlhof entfernten Bauernhof, der das Hotel mit Gemüse, Kräutern und Rindfleisch versorgt, kannst du jetzt in die beiden neuen Ferienwohnungen einchecken. Die Apartments thronen noch eine Spur höher mit Blick über Innichen und auf den Hausberg Haunold. Sie sind hell und geräumig und bieten jeweils vier Leuten Platz. Sämtliches Holz für die Konstruktionen, für die Fenster, Türen und Möbel hat Stephan selbst im Wald geschlägert. Weiterverarbeiten durften es nur Handwerker aus der Region, zu Massivholzmöbel, versteht sich. Die Ferienwohnungen sind seit kurzem als sehr exklusive und autarke Rückzugsplätze buchbar. Samt Küche und kleiner Terrasse.

„Kleine Veränderungsmöglichkeiten gibt es immer“, sagt Stephan. Die Mühlmanns ließen 2023 den Wellnessbereich umbauen, immer mit strengem Blick auf Umwelt- und Ressourcenschonung. Als Material der Wahl kam Lärche Natur zum Einsatz, auf Lacke wurde gänzlich verzichtet. „Im Wellnessbereich passiert jetzt viel unterirdisch“, sagt der junge Hotelier. Die Anlage wurde in den Hang hineingesetzt, wie ein Chamäleon passt sie sich jetzt an ihr Rundherum an und fällt kaum auf.

Der Umbau war nicht nur baulich ein mega Unterfangen, auch technisch sollte alles so nachhaltig wie möglich gestaltet werden. Nehmen wir die neuen Außenpools als Beispiel: Die Becken werden jetzt nachts komplett entleert, das Wasser in einen unterirdischen, isolierten Tank geleitet, der die Wasserwärme über Nacht speichert. Als Resultat fließt das gewärmte Wasser am Morgen wieder zurück in die Pools, ganz ohne extra neu aufgeheizt zu werden. 
Finanziell zahlt sich das Projekt Wassertank für die Mühlmanns nicht aus, auch langfristig nicht. „Mit unserem Heizkraftwerk erzeugen wir ja ohnehin schon mehr Strom als wir verbrauchen können. Wir machen es für die Umwelt“, sagt Stephan.

Energie sparen im Leitlhof seit Kurzem auch neue smarte Saunasteuerungen. Wird eine Sauna nicht besucht, reduziert sich die Leistung des Ofens automatisch – in der finnischen zum Beispiel auf 80 Grad. Ein Bewegungsmelder registriert dabei, ob jemand auf der Pritsche liegt und schwitzt oder nicht. Betritt ein Gast dann die Sauna, ist die Solltemperatur in kürzester Zeit wieder erreicht, Energie wurde trotzdem weniger verbraucht.