Lech Zürs zeigt, wie moderner Sommerurlaub in den Alpen funktionieren kann: mit Bahn und Bus anreisen, regional essen, durch Magerwiesen wandern, an kalten Bergseen sitzen und spüren, dass hier jemand mitgedacht hat. Nachhaltigkeit ist kein Extra, sondern Teil von allem – seit immer schon.
Wenn du einen Ort suchst, an dem du im Sommer wirklich runterkommst – Lech Zürs wäre da ein guter Tipp. Kein Zufall, dass das hier seit Langem als einer der ruhigeren Orte in den Alpen gilt. Schon in den 1960ern wurde beschlossen: nicht wachsen um jeden Preis. Heute heißt das konkret: 10.000 Gästebetten – mehr nicht. Statt immer größer wird hier gepflegt, was da ist. Das Ortsbild bleibt dörflich, die Wiesen drumherum werden gemäht wie seit Jahrhunderten. Magerwiesen oft sogar nur alle zwei Jahre – weil’s der Artenvielfalt guttut.
In den Sommermonaten sind rund 2.000 Kühe und Rinder auf den Almen unterwegs. Die Milch bleibt in der Region, wird zu Joghurt, Käse, Heumilcheis. Das Fleisch der Hochlandrinder landet in der Küche – kurze Wege, ganz selbstverständlich. Kulinarisch haben Lech und Zürs sowieso viel zu bieten. Du kannst auch nur zum Essen ins “Weltgourmetdorf” fahren. Die Anzahl der mit Sternen und Hauben prämierten Restaurants pro Einwohner ist beachtlich. Und auch was auf den Hütten aufgetischt wird, hat nichts mit gewöhnlichen Brettljausen zu tun – frische Milchprodukte, Kräuter von der Alm, Rezepte von damals.
Apropos Alm: Klappere unbedingt die Bergseen ab. Einige liegen etwas versteckt, auf über 1.800 Metern, sind kalt, klar und genau das Richtige für einen stillen Moment fernab vom Alltag. Der Formarinsee etwa, mehrfach zum schönsten Platz Österreichs gewählt, liegt eingebettet in eine beeindruckende Naturkulisse. Oder der Spullersee, der ebenso wie der Zürsersee oder der Monzabonsee für ein paar erfrischende Stunden sorgt. Der schnellste Weg ins Wasser führt über das Waldschwimmbad Lech – mit Sprungbrett und Rutsche auch für Kids ein Highlight. Hinspazieren kannst du am Lechweg direkt neben dem Lech.
Ein Must-Go ist der Rüfikopf. Der Geoweg führt auf etwas mehr als drei Kilometern durch eine Landschaft, die von 200 Millionen Jahren Erdgeschichte geprägt ist. 23 Stationen verraten die Spannendes über die Entstehung der Alpen und die Zeit, als hier noch das Urmeer rauschte.
Von allen Anreisemöglichkeiten nach Lech und Zürs ist der Umwelt eine am liebsten: die öffentliche mit Bahn und Bus. Für die "letzte Meile" – also den Weg von der Haltestelle bis zum Hotel – fahren Shuttles; einige Hotels erreichst du bequem zu Fuß. Sobald du angekommen bist, übernimmt Lech. Die „Blaue Flotte“ – das ist der elektrische Ortsbus – fährt seit 1997 durchs Dorf. Kostenlos, regelmäßig, zuverlässig. Sie war eines der ersten öffentlichen E-Mobilitätsprojekte in den Alpen. Heute zählt das System über eine Million Fahrgäste pro Wintersaison – und läuft natürlich auch im Sommer. Auch der Verleih von E-Bikes gehört zum Konzept dazu.
Noch einen Schritt weiter geht Oberlech. Seit 1997 ist der Ortsteil im Winter komplett verkehrsfrei. Die Versorgung erfolgt über ein unterirdisches Tunnelsystem mit 3,2 km Länge, zehn Schleusen – inklusive eigener Umschlaghalle mit über 4.000 m² Fläche. Von Lech aus bringt dich die Bergbahn in drei Minuten nach oben.
Auch die Straßenbeleuchtung denkt mit: Das moderne LED-System spart bis zu 70 Prozent Energie, vermeidet Lichtverschmutzung und wird ab Mitternacht automatisch gedimmt.
Dein Ruhepol am Arlberg: Das Stäfeli
Willkommen im kleinen Örtchen Zug bei Lech: Hier im Hotel Garni Stäfeli der Familie Birk geht man achtsam Richtung Zukunft. Was eine Gefühlsbibliothek ist, warum kleine Zettel beim Frühstück das Einzige sind, was übrig bleibt, und warum Steffi Birk immer öfter das Licht abdreht, erfährst du hier. Ein Besuch in einem Haus, in dem Zeit das höchste Gut ist.
Ein Beispiel für Innovation mit Weitblick sind die neuen Lechwelten und das benachbarte Dorfhus, zwei moderne Gebäude, die sich in die Struktur des Ortszentrums einfügen. Die Lechwelten bieten Platz für Tagungen, Kulturveranstaltungen, Märkte und Konzerte. Gebaut wurde mit heimischem Holz, energieeffizient und barrierefrei. Direkt daneben: das Dorfhus – Verwaltungszentrum, Bücherei, Dorfrezeption und Postpartnerstelle in einem.
Noch ein Objekt musst du sehen. Nur wenige Minuten oberhalb von Oberlech liegt der Skyspace-Lech von James Turrell: eine begehbare Licht- und Kunstinstallation in hochalpiner Kulisse. Der unterirdische Raum mit ovaler Öffnung in der Decke lässt bei Dämmerung Licht, Farbe und Himmel zu einem intensiven Erlebnis verschmelzen. Natur wird hier zum Kunstwerk. Genial.
Und wenn wir zur Landschaftsarchitektur schwenken – dann spiel eine Runde auf Österreichs höchstgelegenen Golfplatz in Zug. Er wurde auf 1.500 Höhenmetern stimmig in das alpine Gelände eingebettet, was den Abschlag nicht immer einfach macht.
Von außen eingeschmiegt in die Landschaft, von innen spektakulär – der Skyspace-Lech.
In Sachen Energie waren Lech und Zürs früh dran. Schon 1997 ging das erste Biomasseheizwerk in Oberlech in Betrieb, 1999 folgte Lech, später Zug und Zürs. Gemeinsam versorgen die vier Werke fast alle Haushalte und Betriebe mit Wärme – und sparen pro Jahr rund 7,75 Mio. Liter Heizöl ein, das entspricht 24.000 Tonnen CO₂. Seit 2023 gibt es auch ein Kleinwasserkraftwerk, das das Wasser des Zürsbachs nutzt. Zwei Turbinen erzeugen unglaubliche 15 Prozent des lokalen Strombedarfs. Weitere Projekte, auch im Bereich Photovoltaik, sind in Planung.
Als Change Maker Hotels schauen wir uns gerne solche Orte an: Coolcation-Destinationen, bei denen sich besonders viel in Sachen Nachhaltigkeit tut. Lech und Zürs sind solche Orte – an denen du als Gast nicht suchen musst, um Gutes zu finden. Du merkst es einfach. Am Umgang mit Energie, am Essen auf deinem Teller, an der Art, wie man hier ankommt – und wieder aufatmet. Nachhaltigkeit gehört zur Tradition. Mit spürbarem Effekt – für dich, für die Zukunft.
Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Lech & Zürs Tourismus. Was drinsteht stammt aber wie immer aus unserer redaktionellen Feder – unabhängig, mit eigener Handschrift und voller Neugier auf gute Geschichten.