
Geberit ist europäischer Marktführer für Sanitärprodukte. Hier sind wir also richtig, wenn es um die Frage nach dem größten Hebel für nachhaltige Produkte geht. Oder um die Vorteile von Ecodesign. Im Gespräch mit Verkaufsleiter Peter Ernst wird auch klar, warum du für Neuheiten in Sachen Badezimmer ins Hotel einchecken sollst.
Die Regendusche hat vom Hotelbadezimmer aus die privaten Haushalte erobert. Denn viele Menschen lassen sich von Hotel-Designs inspirieren. Funktioniert das Hotel auch für Geberit als Showroom?
Ja, weil Gäste die Produkte nicht nur anschauen, sondern auch sofort benutzen können. Denn nur, weil etwas in einem Schauraum schön aussieht, heißt es ja noch lange nicht, dass es auch funktioniert. Wenn ich aber in meinem Hotelbadezimmer eine Duschrinne eingebaut habe, werde ich sie benutzen und vielleicht feststellen: „Das ist ja cool, das wäre in meinem Badezimmer zuhause auch eine super Sache“. Vor allem für Produkte, die noch nicht weit verbreitet sind, ist das ein großer Vorteil. Unsere „AquaClean“-Dusch-WCs können die Gäste in Hotels in völlig privater Umgebung und in Ruhe testen und feststellen, wie angenehm, schonend und erfrischend die Reinigung mit Wasser im Vergleich zu unserem gewohnten Toilettenpapier ist. Wir haben bereits viele Häuser mit Dusch-WCs ausgestattet, in Österreich zum Beispiel das Naturhotel Forsthofgut Leogang, das Edelweiss Resort Großarl, das Seekarhaus Obertauern, das Leo Grand Wien, das Hotel Sacher Salzburg und das Refugium Lunz in Lunz am See, das ja auch ein Change Maker Hotel ist.


Wie aufgeschlossen sind Hotels für das in unseren Breiten doch noch recht ungewöhnliche Dusch-WC?
Wir stellen fest, dass das Thema Dusch-WC bei den Verantwortlichen im Hotel angekommen ist. Immerhin haben wir bereits um die 2000 Geberit „AquaClean“-Dusch-WCs in österreichischen Hotelzimmern im Einsatz. Die Hoteliers sind innovativen Produkten gegenüber aufgeschlossen, und sie wollen ihren Gästen immer etwas Besonderes bieten. Da ist ein Geberit „AquaClean“ genau das Richtige: Ein innovatives Produkt, das bei Benutzer*innen immer ein gutes, angenehmes Gefühl der Frische und Sauberkeit hinterlässt. Damit kann man sich als innovativer Gastgeber positionieren und die Erwartungen und Ansprüche der Gäste übertreffen.
Was wünscht sich die Hospitality-Branche im Zuge einer gegenseitigen Befruchtung von Geberit? Und kann man daraus einen Trend ableiten?
Besonders wichtig für Hotels ist einerseits die Langlebigkeit und die Pflegeleichtigkeit von Produkten. Die Zimmer sollen schnell wieder für den nächsten Gast verfügbar sein, das Housekeeping muss es so einfach wie möglich haben. Das trifft sich gut mit dem Credo von Geberit: Design meets Function. Bei Geberit steht nie nur das Design im Mittelpunkt, sondern ganz besonders auch die Funktionalität. Wenn wir Produkte entwickeln, dann müssen sie gut aussehen, funktionieren und das Leben der Menschen leichter machen – also auch einfach und schnell zu reinigen sein. Dafür sorgt zum Beispiel die „KeraTect“-Spezialglasur unserer Keramiken oder die neue „TurboFlush“-Spülung in den WCs, die die WC-Bürste beinahe überflüssig macht.
Immer mehr Hotelzimmer haben einen komplett offenen Grundriss – also weniger privat fürs Bad. Ist diese Entwicklung auch daheim erkennbar?
Da halte ich es mit unserem Chefdesigner Christoph Behling, für den das Bad der spannendste Raum in der Architektur der nächsten 20 Jahre ist. Er sagt: „Das Bad wird eine ähnliche Entwicklung durchmachen wie die Küche – vom separaten Funktionsraum zum Mittelpunkt des sozialen Lebens. Das liegt zu einem großen Teil an der Technologie, in der Küche war das etwa die Erfindung des Dunstabzugs. Der Raum konnte sich öffnen, weil es einfach nicht mehr so stark riecht, wenn man ein Steak oder Lachs brät. Heute sind offene Grundrisse allgegenwärtig – und die Küche das Herzstück.“ Behling ist überzeugt davon, dass sich aufgrund der intimen Beziehung zwischen Schlafraum und Bad die Barrieren dazwischen aufweichen werden – und Hotels nehmen da die Vorreiterrolle ein.
Was bedeutet Nachhaltigkeit für Geberit?
Bereits 1990 hat Geberit eine erste Umweltstrategie erstellt und konkrete Maßnahmen umgesetzt. Diese Strategie wurde mit den Jahren schrittweise zu einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie ausgebaut. Sie ist heute fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Das Thema wird bei Geberit umfassend und nicht bloß auf die Zahl der Treibhausgasemissionen reduziert betrachtet. Kreislaufwirtschaft, „Ecodesign“ und der sparsame Umgang mit der Ressource Wasser werden dabei in den Mittelpunkt gestellt. Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, einen Wirtschaftskreislauf möglichst ressourcen- und umweltschonend zu betreiben. Der größte Hebel ist dabei die Lebensdauer eines Produkts. Je länger ein Produkt genutzt werden kann, desto geringer der Ressourceneinsatz pro Nutzung. Wir möchte daher mit hochwertigen Materialien und strengen Qualitätsanforderungen eine möglichst lange Produktlebensdauer erreichen. Geberit-Produkte werden typischerweise über Jahrzehnte genutzt, beispielsweise Abwasserrohre aus Kunststoff.
Es fiel das Wort „Ecodesign“ – was verstehst du darunter?
Neue Produkte werden bei Geberit stets nach diesem Prinzip entwickelt. Ecodesign besagt, dass jedes neue Produkt ökologisch besser sein soll als sein Vorgänger – ohne Einbußen bei der Qualität, Funktionalität oder Langlebigkeit. In der Produktion geht es darum, die internen Materialkreisläufe zu schließen, Abfälle zu minimieren und sie einem sinnvollen Recycling zuzuführen. Beispielsweise werden nahezu 100 % der Kunststoffabfälle intern rezykliert und wiederverwendet.
Die Geberit Gruppe erhielt für ihr Nachhaltigkeitsmanagement beispielsweise zum dritten Mal in Folge die höchste Platin-Auszeichnung der Plattform EcoVadis. Was unternimmt Geberit dafür?
Lange bevor sich Schlagworte wie „Corporate Social Responsibility“ und „Nachhaltigkeit“ in der Öffentlichkeit verankerten, wurden diese Themen bei Geberit bereits gelebt. Weitsichtiges und verantwortungsvolles Handeln ist seit jeher Teil der Unternehmensstrategie. Die Nachhaltigkeitsstrategie von Geberit basiert auf insgesamt zwölf Nachhaltigkeitsmodulen, die drei Dimensionen zugeordnet sind. Die soziale Dimension beinhaltet Bindung der Mitarbeitenden, Vielfalt und Chancengleichheit, Arbeitssicherheit und Gesundheit sowie soziale Verantwortung. Die ökologische Dimension deckt Ressourcen und Kreislaufwirtschaft, Energie- und CO2-Verbrauch, den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser, Ecodesign und nachhaltige Produkte ab. Die ökonomische Dimension beinhaltet nachhaltige Lieferketten, grüne Produktion und Logistik sowie Compliance und Governance-Themen. Diese Dimensionen decken sich in weiten Teilen mit den Kriterien, die EcoVadis anlegt. Die Plattform hat sich als einer der weltweit größten Anbieter von Nachhaltigkeitsbewertungen etabliert und ein globales Netzwerk von über 100.000 Unternehmen in rund 180 Ländern geschaffen. Die umfassende Analyse, die 21 Kriterien in den Bereichen Umwelt, faire Arbeits- und Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung berücksichtigt, trägt zur Transparenz der Nachhaltigkeitsperformance bei. Die erneut höchste Auszeichnung ist wichtig für uns, weil sie für Kunden und Lieferanten sichtbar macht, dass Geberit über ein umfassendes und systematisches Nachhaltigkeitsmanagement verfügt.
Toiletten, die mit Grauwasser betrieben werden oder die Urin gegen die Nährstoffübersättigung in natürlichen Gewässern herausfiltern – ist das noch komplette Zukunftsmusik oder gibt es auch bei Geberit Ideen zu diesen Ansätzen?
Der konsequente Fokus auf die Reduktion des Wasserverbrauchs sowohl in der Produktion als auch in der Produktnutzungsphase stellt hier den größten Hebel für den Beitrag des Unternehmens zur nachhaltigen Entwicklung dar. Mittels „Ecodesign“ werden die Produkte auch hinsichtlich des Wasserverbrauchs überprüft und verbessert. Die innovativen Sanitärprodukte von Geberit helfen, den Wasserverbrauch in Gebäuden systematisch zu optimieren. Gemäß einer Modellrechnung reduzierte sich beispielsweise der Wasserverbrauch für die WC-Spülung seit 1952 dank mehreren Innovationen wie den Spül-Stopp-Spülkästen oder der Geberit 2-Mengen-Spülung um rund 80 Prozent von 70 auf 14 Liter pro Person und Tag.
Neben der Nachhaltigkeit zählt auch Digitalisierung zu den Megatrends. Was tut sich da?
Die Digitalisierung beeinflusst alle unsere Lebensbereiche und macht immer dort Sinn, wo der Endkunde einen klaren Nutzen hat. Darauf konzentriert sich Geberit bei digitalen und elektronischen Features: Der Badezimmerspiegel oder der Spiegelschrank zaubern verschiedene Lichtstimmungen, je nachdem, ob man in der Früh wach werden will, oder am Abend ein entspannendes Vollbad nimmt. Die Geberit Home-App zeigt an, wann der Keramikwabenfilter beim „AquaClean“-WC oder bei Geruchsabsaugung „DuoFresh“ getauscht werden muss. Das Orientierungslicht bei verschiedenen Geberit „AquaClean“-Modellen oder beim Sanitärmodul „Monolith“ weist den Weg in der Nacht.
Kannst du uns zum Schluss noch einen absoluten Geberit-Lieblingen nennen?
Mein absoluter Favorit ist ganz klar das Geberit „AquaClean“-Dusch-WC, dessen Technologie in den vergangenen 40 Jahren laufend perfektioniert wurde. Unsere Dusch-WCs sind kompromisslos in Bezug auf Komfort, Wohlbefinden und Design. Die Reinigung erfolgt mit der patentierten „WhirlSpray“-Duschtechnologie besonders angenehm, schonend und wassersparend. Die „TurboFlush“-Spültechnik ist gründlich und leise. Die Geruchsabsaugung entfernt Gerüche sofort und wirkungsvoll. Und dank Miniaturisierung der Technik ist das Design schlank und elegant. Die „AquaClean“-Dusch-WCs sind einfach eine Bereicherung – sei es im privaten Haushalt oder eben im Hotel.