Change Maker Hotel Green Change
Markus Spiske / unsplash

Das Leben ändern?
Das Ändern leben!

Blog • Essay

Reisen, essen, konsumieren: Ist weniger mehr, Verzicht alles – oder muss es Alternativen geben? Gibt es Antworten auf Gewissensfragen? Change-Maker-Hotels-Bloggerin Janina Lebiszczak über den Versuch, ein besserer Mensch zu sein und das Genießen dabei nicht zu vergessen.

Janina Lebiszczak

Klingt dramatisch, ist aber so: Wir leben in einer Zeitenwende, er-leben einen Paradigmenwechsel. Es ist wahrscheinlich, dass kommende Generationen mit großem Unverständnis auf unser Verhalten reagieren werden. Wie konntet ihr nur? Nun, wir konnten. Wir haben. Fleisch gegessen, natürliche Ressourcen verprasst, neue Autos gekauft und Billigmode, importiertes Zeug zu jeder Stunde, Plastik überall, und dann die vielen Reisen, die Tonnen an Co2: auf die Malediven im Winter, nach Ibiza im Herbst und dazwischen noch ein paar City-Trips mit dem Billigflieger. Eine Pandemie und einen Krieg samt Energie-Notstand später dann den Gürtel doch ein bisserl enger geschnallt, aber die größte aller (noch kommenden) Katastrophen so gut wie möglich ausgeblendet. Manche aus Arroganz, manche aus Angst. Mitbekommen haben sie sicherlich alle.

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Change Maker Hotel Autorin Janina Lebiszczak
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Change Maker Hotel Time for Change
Hay / unsplash
Der Schlüssel zum guten Leben

Selbstlosigkeit, Umsicht und Rücksichtnahme als Schlüssel zum guten Leben für alle, das klingt aus evolutionsbiologischer Sicht zunächst mal unsinnig. Stell dir nur mal vor, wie weit die Menschheit gekommen wäre, wenn die Höhlenmenschen durch Nettigkeit bestochen hätten? Nicht sehr weit wahrscheinlich, immerhin galt es sich in einer unwirtlichen Umgebung bewohnt von mordlustigen Kreaturen zu bestehen. Sie dachten in erster Linie an sich und ihre Sippe. Ans Überleben.

Wie werde ich zum besseren Mensch?

Aber wir leben schon lange nicht mehr Tür an Tür mit Monstern. Die Monster sind mittlerweile - wenn schon - wir selbst. In der globalisierten, vernetzten und leider bereits ordentlich abgenutzten Welt von 2022 gelten andere Surival-Strategien. Dann müssen Menschen sich auf Augenhöhe vernetzen und auf ihre Umwelt achten, um durchzukommen. Soziales Verhalten macht Sinn. Doch ein besserer Mensch zu werden, nachhaltig zu leben und zu reisen, auf die Ressourcen zu achten – das ist ein langer und komplizierter Prozess. Man macht unglaublich viele Fehler und schämt sich für jeden einzelnen, aber so funktioniert Transformation nun mal eben: Versuch und Irrtum, trial and error.

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Die Magie der kleinen Schritte

Ich wäre vielleicht sogar ein glücklicherer Mensch, wenn ich nicht wüsste, was Klimawandel bedeutet, was das Reiseverhalten für Auswirkungen hat, die Meere vermüllt sind, dass Fast Fashion nicht nur Müll, sondern auch Leid verursacht, dass Berggipfel gesprengt werden, damit wir möglichst oft Skifahren können und dass Tiere unter grausamen Umständen gehalten werden, damit wir ein günstiges Schnitzel essen. Ich wäre vielleicht glücklicher, weil dümmer. Aber ich kann auch glücklich sein, ohne auf den Planeten zu pfeifen. In punkto Nachhaltigkeit bin ich sicherlich auch heute nicht päpstlicher als der Papst. Aber ich begreife die Magie der kleinen Schritte: Konsument:innen haben die Keule in ihrer Geldbörse entdeckt und beginnen mehr als je zuvor, nachhaltige (Kauf-)Entscheidungen zu treffen. Im Restaurant, im Supermarkt, beim Reisen, beim Wohnen, beim Selbst-Beschenken.

Zusammenbringen, was nur zusammen funktioniert.

Aber was ist mit dem Genuss, der Lebensfreude, dem Abenteuersinn? Ich glaube, Nachhaltigkeit kann auch ohne ewig schlechtes Gewissen und ohne Challenge, wer sich auf Social Media als der bessere Mensch darstellt, umgesetzt werden. Darf man noch genießen, feiern, abschalten? Ja. Bitte. Das spricht die Hedonistin in mir. Und die Praktikerin sagt: Nachhaltigkeit soll auch praktikabel sein, leb- und erlebbar, es müssen anwendbare Alternativen zu möglichen Fehlern geboten werden. Lifestyle und Nachhaltigkeiten schließen sich nicht aus. Nachhaltigkeit ist Lifestyle, ist Lebensfreude. Weil wir sie aus Freude über das Leben leben.

Tipps zur praktikablen Nachhaltigkeit

Hier setzt die Collection „Change Maker Hotels“ mit achtsam selektierten Unterkünften und ihrem ganzen Spirit an. Ich bin froh, ein Teil des Teams zu sein und werde euch mit viel Content aus der Welt der lebensfreudigen und auch praktikablen Nachhaltigkeit versorgen. Mit Neuigkeiten aus der Wissenschaft, mit guten Nachrichten aus Österreich und der Welt, mit Geschichten von Vordenker:innen und Inputs zum Thema Mobilität.

Auch mich selbst werde ich versorgen, und zwar mit inspirierenden Urlaubserlebnissen, die vereinbar sind, mit all dem, was wir brauchen, um dieser Welt eine Chance geben.

Es ist eine Reise. Immer. Und Reisen erweitern den Horizont. Verlässlich.  

Visionär*innen