Bus-, U-, S-Bahn und Zug leisten hierzulande einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz.
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Klimaschützen leicht gemacht: Ein kleines Buch für große Taten

Buchtipp

Klimafreundliches Handeln geht von morgens bis abends, im Alltag und Urlaub, daheim und beim Arbeiten, beim Schenken und Feiern, also eigentlich immer. 22 Lifehacks, damit es auch dir leichter gelingt!

Janina Lebiszczak

Viele Menschen möchten nachhaltiger leben. Doch nicht immer klappt es. Psychologe und Nachhaltigkeitsforscher Thomas Brudermann zeigt aus diesem Grund mit seinem Bestseller „Die Kunst der Ausrede“ auf, wie wir uns selbst rechtfertigen, wie wir sogar für Flugreisen Ausreden finden und uns dabei als umweltfreundlich empfinden können. Jetzt folgt auf diesem Wissen aufbauend ein Alltagsratgeber für grüneres Handeln mit 22 Lifehacks, die dir dabei helfen, weg von Ausreden hin zu Aktionen zu gelangen: „Das kleine Buch der großen Taten“.

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Moralisches Lizensieren klimaschädlicher Entscheidungen vs. Realität
©Das kleine Buch der großen Taten
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Schwierigkeitsgrad und Wirksamkeit klimafreundlicher Entscheidungen.
©Das kleine Buch der großen Taten
Werde wirksam – jeder Schritt zählt

Brudermann sammelt dafür Tipps gemeinsam mit dem Verein zur Förderung der gelebten Nachhaltigkeit „Empower This Planet“ – gegründet von Sabine Hoffmann (The Tomorrow Tribe), Nadine Schratzberger (montreet) und Barbara Fekete (vorgeliebt). „Wenn wir unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen, stellt sich das so wichtige Gefühl der Selbstwirksamkeit wieder ein und wir verändern jeden Tag, überall dort, wo wir aktiv sind und unsere Stimme erheben, für ein Zusammenleben auf Augenhöhe mit dem Planeten“, sagt Unternehmensberaterin Hoffmann. „Auch wenn wir manchmal das Gefühl haben, als Einzelne nichts ausrichten zu können: Jeder Schritt zählt – besonders wenn wir viele andere dabei mitnehmen“, ergänzt Barbara Fekete, die seit Jahren mit ihrem Label „vorgeliebt“ im Bereich Kleidertausch aktiv. 

Wir haben reingelesen und teilen drei Lifehacks samt dem „Senf“ von Nachhaltigskeitsforscher Thomas Brudermann mit dir: 

1. Tipp: Öfter öffentlich fahren

Wie kann ich meinen inneren Schweinehund überwinden, um tagtäglich auf Öffis umzusteigen?

  • Führe ein Tagebuch und notiere: Wie oft fahre ich wohin? Wie viele km und wie viel CO2 sind das?
  • Persönliche Challenge: Wie viele Seiten von meinem Buch schaffe ich in 30 Minuten beim Öffifahren?
  • Belohnung: Setz dir Ziele und belohne dich nachhaltig!

Fakten für den Kopf: Allein im Auto zu fahren verbraucht rund achtmal so viel CO2 wie mit dem Bus zu fahren. Zug oder Rad schneiden am besten ab! Denk dran: Gewohnheiten zu ändern, braucht rund 21 Tage.

Und was sagst du, Thomas? „Die eigenen Pendelgewohnheiten können knifflig sein. Leichter fällt es dann, wenn sich die eigenen Umstände gerade ändern, zum Beispiel beim Wechsel von Job oder Wohnort, also wenn sich diese Wege ohnehin ändern. Nimmt man dann in den ersten Wochen die Öffis oder das Rad, stehen die Chancen gut, dass man klimafreundliche Mobilität beibehält.“

Über den Autor

Thomas Brudermann ist Professor für Innovations- und Nachhaltigkeitsforschung an der Universität Graz. Neben seinem Bestseller „Die Kunst der Ausrede“ verfasste er laut dem Oekom-Verlag über 30 Beiträge in internationalen Fachzeitschriften und Büchern. Der promovierte Psychologe ist ein Experte darin, menschliches Entscheidungsverhalten zu analysieren.

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2 Tipp: Nimm Chefs in die Pflicht

Wie kann ich meine Chefs dazu bringen, unser Wirtschaften und Arbeiten zu verändern?

  • Fragen stellen: Wie trennen wir den Müll? Braucht es frische Schnittblumen am Empfang? Warum nicht mehr fleischlose Gerichte in der Kantine anbieten?
  • Ideen einbringen: Viele Dinge werden aus Gewohnheit oder aus dem Nichterkennen von Alternativen gemacht. Neue Inputs sind oft willkommen!
  • Im Kleinen umsetzen: In deiner Abteilung kannst du ja schon mal Dinge verändern. Tu es und sprich darüber!  

Fakten für den Kopf: Laut einer Studie finden es zwei von drei Arbeitnehmer:innen wichtig, dass ihre Vorgesetzten nachhaltig handeln. Das heißt also, die Mehrheit deiner Kolleg:innen denkt ähnlich wie du!   

Und was sagst du dazu, Thomas? „Das nenne ich eine würdige Herausforderung! Unternehmen haben viel größere Hebel als Privatpersonen. Also warum nicht mal mit der Chefetage reden und ein paar Ideen einbringen? Zum Beispiel Zuschuss zum Klimaticket, Dienstfahrräder oder zumindest überdachte Stellplätze, die Dachflächen lukrativ mit PV zupflastern – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.“ 

3 Tipp: Mir ist Fliegen peinlich – und dir?

Wie gelingt es mir, nicht mehr „einfach so mal schnell“ in ein Flugzeug zu steigen?  

  • Wenn ich Reisen plane, dann nur noch mit der Frage: Wo ist es schön, wo ich mit Zug/ Bus/ Fahrrad hinkomme?
  • Wenn ich von diesen Reisen auf Instagram berichte, verwende ich #ohneflugzeug, um andere zu inspirieren.
  • Für umweltfreundliche Unternehmungen vor Ort folge ich #ecoexplorers.

Und was sagst du dazu, Thomas? „Mich hat es unglaublich befreit, die Vielflieger-Karte zu zerschneiden und mich von allen Flug-Newslettern abzumelden. Dafür habe ich mich bei Bahn-Newslettern angemeldet, die ebenfalls schöne Reiseziele mit vielen Vorteilen anbieten. Vor allem in Deutschland bekomme ich viel zusätzliche Zeit geschenkt. Alles eine Frage der Perspektive ;-)“  

Unser Tipp für Unternehmen und Change Maker Hotels-Gastgeber:innen

Das „Kleine Buch der großen Taten“ kann zum Auflegen für Kunden und Gäste ab einer Bestellmenge von 250 Stück gegen eine Spende bestellt werden.

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